Sanierungsfall in Lörracher Schule Rostige Treppe, Wasser und zu heiße Passerelle

Markus Greiß
Dreifachproblem an der THR: rostende Außentreppe, Wassereintritt im Eingangsbereich und sommerliche Gluthitze in der darüberliegenden Passerelle. Foto: Markus Greiß

Erneuter Sanierungsbedarf nach nur zwölf Jahren: Die Stadt Lörrach will die Baumängel an der erst 2012 generalsanierten Theodor-Heuß-Realschule für 970 000 Euro beheben. Bei den Gemeinderäten sorgte das für Ärger.

Der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) hat sich mit großer Mehrheit bei nur einer Gegenstimme für die geplanten Sanierungsmaßnahmen an der Theodor-Heuß-Realschule (THR) ausgesprochen.

Wie Tanja Säger und Martina Höfler vom Fachbereich Hochbau ausführten, werden drei Felder angegangen: Erstens muss die Außentreppe erneuert werden, die so stark von Rost befallen ist, dass sie aus Gründen der Standsicherheit bereits im kommenden Winter nicht mehr begangen werden kann.

Zweitens soll das das Problem des Wassereintritts beim Windfang im Eingangsbereich, das auch zu Schäden in der darunterliegenden Gymnastikhalle geführt hat, durch das Versetzen der Außenfassade gelöst werden.

Mehr als 40 Grad Celsius

Und drittens ist geplant, die zweigeschossige, komplett verglaste Passerelle im zweiten und dritten Obergeschoss mit einem Sonnenschutz – sogenannten „Screens“ – nachzurüsten. Denn im aktuellen Zustand heizt sich dieser Gebäudeteil an heißen Sommertagen auf über 40 Grad Celsius auf, was schon zur Auslagerung von Klassen geführt hat.

Die Kosten der drei Maßnahmen, die bis Sommer 2025 abgeschlossen sein sollen, belaufen sich auf rund 970 000 Euro.

Stefan Schütz vom Gesamtelternbeirat begrüßte im AUT die geplanten Investitionen, da sie der Sicherheit, Funktionalität, Aufenthaltsqualität und Arbeitsplatzsicherheit beziehungsweise -qualität dienten. An der Notwendigkeit der Sanierungsmaßnahmen zweifelten auch die Ausschussmitglieder nicht, wenngleich der Ärger über die wenige Jahre nach der Generalsanierung aufgetretenen Mängel groß ist.

Kritik an Abnahme

„Es tut mir in der Seele weh, dass die Treppe nach zwölf Jahren in einem solchen Zustand ist“, sagte etwa Bernhard Escher (CDU). Fritz Böhler (Grüne) fühlte sich an die eklatanten Baumängel erinnert, die vor wenigen Jahren an der Eichendorffschule eine Komplettsanierung der Turnhalle notwendig machten. „Wie konnte man das vor zwölf Jahren abnehmen?“, legte Matthias Koesler (FDP-Piraten) mit Blick auf die Abdichtungsmängel an der THR den Finger in die Wunde. Einen kritischen Blick bei den Bauabnahmen mahnte auch Christa Rufer (SPD) an, während Thomas Vogel (Freie Wähler) als einen Grund für Baumängel den Druck auf die Preise ausmachte: „Wir sind zum Teil selbst schuld, weil wir überall sparen wollen“, so Vogel.

Laut Bürgermeisterin Neuhöfer-Avdic ist die Verwaltung „sensibilisiert“, was die Bauabnahmen betrifft. Sie bedauerte die mangelhafte Ausführung, rückte aber die Verantwortlichkeiten zurecht. Die Mängel hätten „primär mit denen etwas zu tun, die die Arbeiten ausführen“.

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