Bebauungsplan ist beschlossen

Schallbach (sih). Einstimmig hat der Gemeinderat Schallbach den Bebauungsplan „Hüttstall II“ beschlossen. „Wir sind am Ende der Zielgeraden“, fand Stadtplaner Tilman Liewer vom Büro für Bauleitplanung und Städtebau in Lörrach (BfB) – auch, wenn es noch eine Weile dauern werde, bis dort die ersten Häuser stünden. Im rund 1,3 Hektar großen Wohnbaugebiet am südöstlichen Ortseingang zwischen Alter Poststraße und Kreisstraße 6327 ist Platz für je zehn zweigeschossige Einzelhäuser und Doppelhaushälften.

Die Offenlage der Pläne endete am 26. April. Der Fachbereich Landwirtschaft im Landratsamt Lörrach verwies auf den wertvollen Boden des Baugebiets. „Das Ganze ist im Flächennutzungsplan enthalten“, sagte Liewer. Des Weiteren äußerte die Behörde Bedenken wegen des nahe gelegenen Obstbaus, hier könne es Konflikte mit den künftigen Bewohnern geben, wenn die Obstbäume gespritzt würden. Dazu sagte Liewer, es handle sich um den Anbau von Beerenobst auf zwei ins Baugebiet hinein ragenden Grundstücken, die beide von der Gemeinde übernommen würden.

Die Naturschutzbehörde stellte fest, wenn Bäume weg fielen, müssten Fledermausnistkästen als Ersatz angebracht werden. Liewer erklärte, die vorhandenen Bäume im Baugebiet unterlägen der Pflanzbindung und müssten somit erhalten beziehungsweise ersetzt werden.

Laut Fachbereich Straßenwesen im Landratsamt ist der Abstand zwischen Kreisstraße und den Gebäuden mit nur acht Metern zu schmal. Hier habe jemand nicht richtig gemessen, meinte Liewer trocken: Mit 18 Metern Mindestabstand falle der vorgeschriebene Abstand sogar um drei Meter höher aus als vorgeschrieben.

Außerdem ging es um die Abwasser- und Regenwassererschließung des benachbarten, älteren Baugebiets „Hüttstall I“. Andreas Freiszlinger vom Freiburger Regionalbüro der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung empfahl, den Kanal in öffentlicher statt privater Fläche zu verlegen, denn so sei der spätere Zugang unkomplizierter. Um die wirtschaftlichste Variante zu finden müsse man die Ausschreibungsergebnisse abwarten. Inwiefern die Grundstücksbesitzer finanziell an der Erschließung beteiligt wären, sei in der Satzung für den „Hüttstall I“ festgelegt.

Bürgermeister Martin Gräßlin beteiligte sich wegen Befangenheit nicht.