Schallbach Das Publikum singt begeistert mit

Weiler Zeitung

Premiere: Sechs Chöre treten beim Singenden Sommerabend in Schallbach auf / Frenetischer Applaus

Als gute Idee erwies sich der „Erste Singende Sommerabend“, zu dem der Gesangverein Schallbach am Samstag in und um die Gemeindehalle eingeladen hatte. Sechs Chöre, deren Sängerinnen und Sänger glänzend bei Stimme waren, zahlreiche Besucher, ein reichhaltiges kulinarisches Angebot und nicht zuletzt die nach wochenlanger Hitzewelle erträglich gewordenen Temperaturen waren der Mix für ein erfolgreiches und schönes Sängerfest.

Von Rolf Rhein

Schallbach. Die Vorsitzende des Gesangvereins Schallbach, Gisela Sütterlin, moderierte den Abend und freute sich angesichts der großen Besucherzahl: „Chorgesang ist halt immer noch beliebt und wird immer noch gebraucht.“ Alle Chöre wurden von den Zuhörern mit freudig gespendetem teilweise sogar frenetischem Beifall belohnt.

Der gemischte Chor der Schallbacher eröffnete das Festkonzert mit dem Peter Maffay-Hit „Ich wollte nie erwachsen sein“ und „Ich war noch niemals in New York“ von Udo Jürgens. Damit stellten die Sänger gleich zu Beginn ihr großes Können unter Beweis, das sie unter der Leitung von Alexander Sehringer erreicht haben.

Einen „bewegten“ Auftritt legten die jungen Sängerinnen des Schallbacher Jugendchors „Singing Revolution“ auf die Bretter. „Dancing Queen“ von Abba und „Shallow“ von Lady Gaga animieren geradezu zum Tanzen. Eine Überraschung hatte Gisela Sütterlin für Carmen Schneider bereit. Die 17 Jahre alte Sängerin des Jugendchors wurde für zehn Jahre Singen im Chor geehrt und auch vom Obermarkgräfler Chorverband ausgezeichnet.

Zum Kochen gebracht

Der gemischte Chor vom „Liederkranz Holzen“ hatte fünf Lieder im Repertoire. Schon gleich bei der ersten Nummer, dem Evergreen „Liebeskummer lohnt sich nicht“ von Christian Bruhn, war klar, hier kommt etwas Besonderes auf die Zuhörer zu. Als dann spätestens nach „Moskau“ von Ralph Siegel der Saal förmlich kochte, wusste man, dieser Chor unter der Leitung von Birgit Lehmann „hat’s voll drauf“.

Nach diesem rasanten Auftritt war man sich im Saal einig: „Die darauffolgenden Männer von der Eintracht Ötlingen werden einen schweren Stand beim Publikum haben.“ Aber das Gegenteil war der Fall. Es stellte sich heraus, dass der Männergesangverein Ötlingen unter der Leitung von Markus Bertelsmann noch voll und ganz dem traditionellen Chorgesang verpflichtet ist. Mit ihren Weinliedern wie zum Beispiel „Ich weiß ein Fass in einem tiefen Keller“ von Eduard May weckten sie nostalgische Gefühle bei den Zuhörern. Und als das „Abendlied“ von Christian Andersen erklang, senkte sich zuerst andächtiges Schweigen über den Saal und dann ein hörbares Aufatmen: „Es gibt sie noch, die schönen alten Lieder!“.

Der Frauenchor Binzen war urlaubsbedingt nur in kleiner Formation angetreten, was aber den Auftritt der Sängerinnen keineswegs schmälerte. Als sie Adriano Celentanos „Azzurro“, arrangiert vom Dirigenten Heinz Breininger, auf Wunsch des Publikums zum Schluss ihres Vortrags wiederholten, sang der Saal den Refrain aus voller Kehle mit.

„Humor im Chor“ zeigte der Gesangverein Eintracht Binzen mit dem Lied „Ein Mensch ist kein Mensch mehr ohne Handy“ von Alexandra Jung. Eher ungewollten Humor produzierten die Sänger, als sie bei der schwierigen Melodie des Liedes „Zeit ist ein Geschenk“ von Alex Link partout den richtigen Ton nicht fanden. Dirigent Karlfrieder Ludin brach den Vortrag kurzerhand ab und mit einem zünftigen Weinlied wetzten die wackeren Sänger die Scharte wieder aus. Mit dem alten Volkslied „Wir sind die Könige der Welt“ von G.W.C. Starke nahmen sie das Publikum mit auf eine Reise rund um die Welt und zeigten damit, dass sie trotz kleiner Panne eben doch großartige Sänger sind.

Die Gastgeber vom Gesangverein Schallbach schlossen den musikalischen Reigen mit „Imagine“ von John Lennon und entführten die Gäste mit dem von David Bowie erschaffenen „Major Tom“ sogar in den Weltraum. Mit gemütlichem Beisammensein bis in den späten Abend endete die rundum gelungene Premiere.

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