Auf Programmzettel und -ansagen wurde ganz verzichtet, dafür steuerte Vorsitzende Gisela Sütterlin drei anekdotisch arrangierte Textblöcke zur Geschichte des Dorfes mit Bezug zum jeweiligen überregionalen Zeitgeschehen bei. Was sie an schicksalhaften Einzelbeispielen nachwies und das Publikum zuweilen damit recht amüsierte, war eine einzige Beweiskette dafür, dass die so genannte „gute alte Zeit“ alles andere als gut war.
Die zitierten Aufzeichnungen im Familiendorfbuch schildern sehr drastisch, wie die drangsalierte Bevölkerung während des 30-Jährigen Kriegs und späterer Kriege litt, wie sie einst hilflos grassierenden Seuchen ausgeliefert war oder eine Klimakatastrophe im frühen 19. Jahrhundert Hungersnöte und Auswanderungswellen auslöste.
Und die belustigenden Aufzeichnungen der kirchlichen und weltlichen Obrigkeit über Maßregelungen unbotmäßiger Mitbürger oder Umgang mit vor Ort gestrandeten Fremden waren für die seinerzeit Betroffenen auch alles andere als Spaßerlebnisse.