Interview: Gisela Sütterlin über Organisation, Verlauf und Ursprünge des Schallbacher „Zeechefeschts“
Die Vorbereitungen für das dreitägige „Zeeche-fescht“ in Schallbach sind bereits voll im Gang. Zum mittlerweile 45. Mal wird die Großveranstaltung der örtlichen Vereine gefeiert – wie immer Ende August.
Schallbach. Allerdings lag dieser traditionelle Termin nicht immer automatisch in den Sommerferien. Darüber und über vieles mehr gab die diesjährige Cheforganisatorin und Vorsitzende des Gesangvereins, Gisela Sütterlin, im Gespräch mit Alexandra Günzschel Auskunft.
Frage: Frau Sütterlin, der Aufbau für das Zeechefescht hat bereits begonnen. Wie viel Arbeit steckt hinter so einer Großveranstaltung?
Im Augenblick werden die einzelnen Buden aufgestellt. Dabei hilft man sich gegenseitig aus. Oft sind es dieselben Leute, die eigentlich überall dabei sind. Es herrscht eine gute Zusammenarbeit zwischen den Vereinen. Jüngere und ältere Helfer machen das, was sie jeweils am besten können.
Jedes Jahr Anfang Juli kommt die Festgemeinschaft zusammen. Dann wird alles geplant. Das ist immer ganz toll. Bei der Organisation wechseln sich Gesangverein und Feuerwehr im Jahresrhythmus ab.
Frage: Sind immer genügend Leute bereit zu helfen?
Da kann ich für den Gesangverein sprechen. In den letzten zwei Jahren haben wir neue junge Leute gesucht und auch gefunden. Das ist wichtig, weil der Gesangverein ein hohes Durchschnittsalter hat, und die älteren Mitglieder nicht mehr alles machen können.
Aber die jungen Leute helfen gerne, und es gibt auch Unterstützer aus dem Dorf, die keine Vereinsmitglieder sind. Das Tolle dabei: Die Leute helfen nicht nur bei einem Verein.
Frage: Hat sich der Termin mitten in den Sommerferien bewährt?
Diesen Termin gibt es seit mittlerweile 45 Jahren und früher lag er nicht immer in den Sommerferien. Damals war ich noch im Schuldienst und konnte deshalb manchmal nicht helfen. Der traditionelle Termin für das Fest wurde seither beibehalten.
Vielleicht hat am ehesten der Kinder- und Jugendförderverein ein Problem damit, da viele der Mitglieder nur in den Sommerferien verreisen können.
Frage: Auf was dürfen sich die Besucher denn in diesem Jahr an den drei Festtagen freuen?
Auf das bewährte gute Essen in den verschiedenen Buden. Das ist es, was die Besucher anzieht. Sehr gut besucht ist auch immer der Kindernachmittag am Festmontag. Jedes Jahr lassen sich die Vereine dafür neue überraschende Aktionen einfallen.
Die Jugendgruppe der Bogensportfreunde Schallbach beteiligt sich in diesem Jahr mit einem Bogenschießkino – eine neue Attraktion. Andere, wie der Fahrradparcours für Kinder, sind mittlerweile weggefallen, da sie leider nicht mehr so viel Resonanz fanden. Früher gab es sogar mal ein kleines Autorennen, veranstaltet vom ehemaligen Motorsportclub, dessen Vorstand das Zeechefest federführend mitbegründet hat.
Frage: Wie kam eigentlich der Name für das Fest zustande?
Es wurde ein Name gesucht, der zu Schallbach passt, und früher wurden die Schallbacher „Zeeche“ genannt.
Frage: Was bedeutet denn „Zeeche“?
Das ist nicht hundertprozentig geklärt. Einige meinen, Zeeche kommt von zäh sein, es könnte aber auch auf die Zehennägel oder die Knoblauchzehe hindeuten. Genaues weiß man nicht.
Als meine Großmutter aus Binzen von ihrem Schallbacher Bräutigam in einer Kutsche abgeholt wurde, war diese jedenfalls mit Sauzehen dekoriert.
Das Schallbacher Zeeche-fescht wird in diesem Jahr von Samstag, 25., bis Montag, 27. August, gefeiert.
Programm: Am Samstag beginnt das Fest um 18 Uhr, am Sonntag bereits um 11 Uhr. Am Montag findet dann von 11 bis 14 Uhr das Handwerkeressen sowohl beim Gesangverein als auch bei der Feuerwehr statt.
An den Abenden hat eine Bar geöffnet und bei der Feuerwehr spielt eine Live-Kapelle. Ein Raclettewagen sorgt dort für Stärkungen.
