Schallbach Fördermöglichkeiten und Solarstrom sind Thema

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Rund 60 Personen besuchten die Veranstaltung in Schallbach. Foto: Rolf Rhein

Leben: Informationsveranstaltung in der Schallbacher Gemeindehalle / Rund 60 Interessierte kommen

Schallbach (rhro). Eine kombinierte Informationsveranstaltung über das staatliche Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) sowie über Solarstrom-Erzeugung (PV) und dessen Speichermöglichkeiten lockte am Freitagabend rund 60 Interessierte in die Schallbacher Gemeindehalle. Veranstalter waren das Landratsamt Lörrach (Stabsstelle Strukturpolitik und Tourismus) sowie die Energieagentur Südwest. Dozentinnen waren für das Landratsamt Martina Hinrichs und Louisa Zeller, für die Energieagentur Nicole Römer.

ELR

Das Land Baden-Württemberg hat mit dem ELR ein Förderprogramm ins Leben gerufen, das strukturschwache, ländlich geprägte Gebiete im Land stärken und fördern soll. Im Landkreis Lörrach war man, nach Aussage von Hinrichs, im vergangenen Jahr mit fünf Millionen Euro bewilligter Fördergelder „extrem erfolgreich“. Zum ELR-Programm gehören die Schwerpunkte Wohnen, Arbeiten und Grundversorgung. Dazu stellt der Landkreise Lörrach noch insgesamt 150 000 Euro Strukturfördermittel für Kommunen oder Vereine zur Verfügung.

Der Schwerpunkt Wohnen umfasst die Umnutzung vorhandener Bausubstanzen, umfassende Modernisierungen, Neubauten in Baulücken (Verdichtung), Verbesserung des Wohnumfeldes sowie Neuordnung mit Baureifmachung. Beim Schwerpunkt Arbeiten werden kleinere und mittlere Unternehmen mit bis etwa 100 Mitarbeitern unterstützt. Dazu gehört der Erhalt dezentraler Wirtschaftsstrukturen und die Grundversorgung im ländlichen Raum, Ansiedlung, Erweiterung und Verlagerung von Betrieben, Schaffung und Erhalt von zukunftsfähigen Arbeitsplätzen, die Entflechtung unverträglicher Gemengelagen sowie die Reaktivierung von Gewerbebrachen. Der Schwerpunkt Grundversorgung soll zur Sicherung der wohnortnahen Versorgung mit Waren und Dienstleistungen beitragen. Als Förderbeispiele wurden unter anderem die Sanierung eines Naturdenkmals oder die Neuaufstellung eines Theatervereins genannt.

Interessenten können sich zunächst bei ihrer Gemeinde beraten lassen.

PV

Der Vortrag von Nicole Römer vermittelte umfassende Informationen rund um solare Stromerzeugung und Speichermöglichkeiten „Photovoltaik (PV) für die Eigenversorgung“. Dank der Fortschritte in der Technik seien grundsätzlich fast alle Dachausrichtungen geeignet. Die Speichermöglichkeiten die aktuell für den erzeugten Solar-Strom bestehen, reichen von Blei-Batterien über Lithium-Ionen-Batterien bis hin zu Salzwasser-Batterien.

Ein weiteres Thema war das „Erneuerbare Wärme-Gesetz“ des Landes Baden-Württemberg. Dieses schreibt vor, dass ab 1. Mai 2022 PV-Pflicht auf allen Wohn-Neubauten und ab 1. Januar 2023 im Bestand bei allen grundlegenden Dachsanierungen besteht. Das Thema sei so komplex, dass jeder, der an die Installation einer PV-Anlage denkt, neu bauen will oder demnächst sein marodes Hausdach sanieren will, sich vorher eingehend von einer Fachfirma oder der Energieagentur Südwest beraten lassen sollte, hieß es.

Schallbachs Bürgermeister Christian Iselin hatte „als gebranntes Kind“, wie er sagte, einen guten Ratschlag für PV-Interessierte: Wenn man eine PV-Anlage erstellen lässt, erhält man von der ausführenden Firma die gesetzlich vorgeschriebene Garantie über 20 Jahre Laufzeit. Wenn nun die Firma insolvent geht, ist diese Garantie nichts mehr wert. Deshalb sollte man auf jeden Fall eine Rückversicherung abschließen.

Außerdem meinte er, sollte das in Schallbach geplante Wärmenetz realisiert werden, die Strom-Abnahme gesichert sei. Für den Fall, dass das Projekt scheitern sollte, regte der Bürgermeister die Gründung einer „Interessengemeinschaft Solarstrom“ an.

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