In Schallbach, wo durchgehend Tempo 30 gilt und es keine großen Gewerbebetriebe gibt, besteht hauptsächlich Bedarf in Sachen Radverkehr und Carsharing. Insgesamt wurde für den Ort ein Aufwand von 29,8 Arbeitstagen ermittelt, das macht für drei Jahre insgesamt 26 600 Euro. Nach Abzug der Förderung und unter Voraussetzung weiterer Zuschüsse beträgt Schallbachs Eigenanteil 6360 Euro, also pro Jahr 2120 Euro.
Nur wenn all diese Zuschüsse auch fließen, ist Schallbach mit dabei. Dem stimmte der Gemeinderat mit einer Enthaltung zu.
Kandern
Auch der Kanderner Gemeinderat stimmte zu. Allerdings gab es drei Gegenstimmen und vier Enthaltungen.
Angesichts der drängenden Probleme mit Blick auf den Klimawandel hätte sich Heike Neudecker ein Programm gewünscht, dass den Schwerpunkt auf den ÖPNV legt. Dies jedoch sei Sache des Landkreises und könne von den zehn beteiligten Gemeinden nicht im Alleingang organisiert werden, wurde ihr erwidert.
Gabriele Weber lobte den Zusammenschluss der beiden Korridore, die vorher künstlich getrennt gewesen seien. Sie sah darin große Chancen auf Synergieeffekte.
Ebenfalls positiv bewertete Max Sütterlin das Netzwerk, fand es jedoch bedauerlich, dass Weil am Rhein als die Stadt zwischen den Korridoren nicht mit dabei sei.
„Ladestationen und Sharingangebote können wir auch selber hinkriegen. Ich sehe den Nutzen nicht“, kritisierte Martin Schellhorn.
Bürgermeisterin Simone Penner verdeutlichte vor der Abstimmung noch einmal, dass es vor allem darum gehe, die Leute von ihrem Wohnort auch ohne eigenes Auto zu den ÖPNV-Knotenpunkten zu bringen. Unabhängig davon könne die Gemeinde auch weiterhin selbstständig tätig werden.
Die Stadt Kandern hat für die drei Jahre ein Gesamtpaket in Höhe von 66 666 Euro gebucht. Die Verwaltung rechnet mit einem jährlichen Eigenanteil in Höhe von 7144 Euro.
Angestoßen werden sollen Projekte in den Bereichen Radverkehr und Bike & Ride, Knotenpunkte für den ÖPNV, Ladeinfrastruktur, Fußgänger sowie Carsharing. Lediglich beim Thema Ortsmitte sieht Kandern wie die meisten anderen beteiligten Kommunen keinen Bedarf.