Schallbach Hörvergnügen mit „Polizeieinsatz“

Walter Bronner
„Polizeiaktion“ zum Konzertfinale: Klaus Kiesewetter nimmt Dirigent und Geburtstagskind Alexander Sehringer in Gewahrsam. Foto: Walter Bronner

Jahreskonzert: Gesangverein Schallbach beeindruckt mit Wechselbad der Gefühle.

Schallbach - Da war Dirigent Alexander Sehringer für einen Moment doch recht perplex, als er beim Jahreskonzert des Schallbacher Gesangvereins von der Bühne weg verhaftet werden sollte. Angeblicher Drogenbesitz hatte den „Polizeieinsatz“ ausgelöst und verwandelte das Finale der Feier in einem kurzen Tumult, der sich aber rasch in befreiendem Lachen auflöste.

Denn just am Konzerttermin hatte der Chorleiter auch Geburtstag. Und das musste natürlich getoppt werden mit einem Gag, den Vorsitzende Gisela Sütterlin und Ehrenmitglied Klaus Kiesewetter (als Polizist) ausgeheckt hatten. Nach Rückkehr des Dirigenten aus dem nur wenige Minuten dauernden „Polizeigewahrsam“ empfingen ihn seine Sängerinnen und Sänger mit einem stimmkräftigen „Happy Birthday“ und die für ihn eingesammelte Kaution bekam er gleich mitausgehändigt.

Es ging auch sonst mitunter recht lebhaft und lustig zu bei diesem dörflichen Traditionsanlass, bei dem der Gemeindesaal zum Bersten voll besetzt war, wobei sich zum einheimischen Publikum besonders viele auswärtige Gäste gesellten.

Ihnen allen wurde unter dem Motto „Was uns zusammenhält“ eine musikalische Revue vorwiegend aus Pop-Titeln, Musical- und Film-, Country-Hits sowie Gospelsongs beschert. Nur einmal kam auch ein deutsches Chorlied zu Vortragsehren: Felix Mendelssohn-Bartholdys „O Täler weit, o Höhen“.

Viel Romantik beinhaltete freilich auch das von der Vorsitzenden und Fiona Fuchs gemeinsam moderierte weitere Programm, das die sieben Nachwuchssängerinnen des Jugendchors „Singing Revolution“ mit den Musical-Hits „Seasons of Love“ und „Good morning Baltimore“ nebst Adeles und Rita Oras Sehnsuchts-Songs „To make you feel…“ und „Anywhere“ sowie dem unverwüstlichen Beatles-Evergreen „I wanna hold your hand“ eröffneten. Dabei imponierten die von Julian Moreen (Klavier) und Johannes Pfeiffer (Schlagzeug) souverän flankierten „Youngsters“ auch durch das choreografisch dezente Arrangement ihres Auftritts.

Chor präsentierte sich in Hochform

In Hochform präsentierte sich dann der Erwachsenen-Chor unter dem vitalen Dirigat des Energiebündels Sehringer mit den Vorträgen des New-Age-Songs „Adiemus“, des David Bowie-Hits „Major Tom“, besagtem Mendelssohn-Lied, Udo Lindenbergs „Durch die schweren Zeiten“ und Andrew Lloyd Webbers „Mehr will ich nicht…“ aus dem Musical „Phantom der Oper“. Auch hier gab das Instrumentalduo zuverlässiges Geleit. Zudem bereicherte die junge Laurina Fuchs ein Lied mit apartem Blockflöten-Spiel.

Nach der Pause gefiel der Jugendchor erneut mit Songs von Annie Lennox („Why“), Mandy Moore („Only hope“), Percy Mayfield („Hit the road Jack“) nebst Marty Robbins „Galgenbaum“-Ballade („The hanging tree“) und dem Titelsong der Musik-Komödie „Mamma mia“.

Der gemischte Chor bereicherte danach das klingende Wechselbad der Gefühle mit „Gabriella’s Song“ (Stefan Nilsson), „Irgendwo und wann“ (Bernhard Brink), „Mit 66 Jahren“ (Udo Jürgens) sowie den „Sister Act“-Top-Nummern „Hail Holy Queen“ und (als Zugabe noch mal wiederholt) „O Happy Day“.

Auf die „Polizei-Aktion“ reagierten Jugend- und Erwachsenen-Chor gemeinsam noch mit dem ausgelassenen Hip-Hop-Muntermacher „Das geht ab – wir feiern die ganze Nacht“. Das zu tun, ermöglichten nicht zuletzt die Catering-Offerten des Veranstalters, die Verlosung einer opulent bestückten Tombola und die „seit Menschengedenken“ obligate Reh-Verlosung. Gestiftet wurde das Wildbret wieder von Jagdpächter Helmut Sütterlin.

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