Schallbach PV-Anlagen für Notstrom bringen Rendite

Silke Hartenstein
Die Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Gebäudekomplexe dienen auch der Notstromversorgung. Foto: zVg/Dachenergie GmbH

Noch dieses Jahr sollen auf den Dächern zweier Gebäudekomplexe Photovoltaikanlagen installiert werden.

Es handelt sich um die beiden Gebäudekomplexe Feuerwehrhaus/Kindergarten und Rathaus/Gemeindehalle. Insgesamt werden beide PV-Anlagen eine Jahresleistung von knapp 61 Megawattstunden erzeugen. Das ist das Zweieinhalbfache des täglichen Verbrauchs der Gebäude. Zudem werden die Anlagen ab Inbetriebnahme im Spätherbst im Fall eines Blackouts die Notfalltreffpunkte der Gemeinde mit Notstrom versorgen.

Im April hatte Schallbachs Gemeinderat einstimmig die Aufträge an die Firma Dachenergie in Rümmingen vergeben. Nun stellten die Vertreter der Firma, Andreas Faller und Ramon Kiefer, die Planung den Gemeinderäten vor. Bürgermeister Christian Iselin war zufrieden: „Wir haben etwas gefunden, was das Notstromthema löst und uns eine kleine Rendite einbringt.“ Die PV-Anlagen werden als erstes die Gebäude mit Solarstrom versorgen, danach wird der Stromspeicher geladen. Ist dieser voll, wird der überschüssige Strom ins Netz eingespeist und verkauft, umriss Kiefer die Vorgehensweise.

Bis zu zwölf Kilowatt

Die beiden Anlagen auf den Gebäudekomplexen liefern, so Faller, jeweils eine Dauerleistung von zehn Kilowatt im Notstrombetrieb und zwölf Kilowatt im Spitzenbetrieb. Fehle allerdings die Sonneneinstrahlung, seien die Speicher nach zweieinhalb bis drei Stunden leer. Eine größere Speicherkapazität einzurichten, sei zu unwirtschaftlich. Der Notstrombetrieb, so Faller, laufe automatisch. Dazu komme für alle Fälle eine manuelle Steuerung. Eingesetzt würden in beiden Gebäudekomplexen Lithium-Eisen-Phosphat-Speicher. Diese seien – anders als Lithium-Ionen-Speicher – weder entflammbar noch explosiv, versicherte Kiefer.

Das rückwärtige Dach der Gemeindehalle ist nicht nach Südwesten ausgerichtet. Wer sich darüber wundert, dass eine PV-Anlage dort sinnvoll ist: Hier hat die Solartechnik große Fortschritte gemacht. Gerade weil hier die Sonneneinstrahlung nicht nur mittags bis nachmittags ankomme, sondern den ganzen Tag hindurch, so Faller und Kiefer, liefere eine PV-Anlage dort beständig Strom.

Insgesamt sei im Bereich Rathaus/Gemeindehalle, zusammen mit der dort seit 2009 bestehenden PV-Anlage, ein sehr hoher Grundertrag möglich. Wie Iselin sagte, habe man zuerst daran gedacht, die bestehende PV-Anlage bei Bedarf in die Notstromversorgung einzubinden. Da es jedoch hier bis 2029 eine hohe Vergütung für die Einspeisung ins Stromnetz gebe, sehe man davon ab. Wie Faller sagte, sei nach 2029 eine Einbindung grundsätzlich technisch möglich.

Frage nach E-Autos

Gemeinderätin Christina Neu (Soziale Unabhängige Bürger) fragte allgemein nach der Nutzung von E-Autos als Stromspeicher. Derzeit sei das noch nicht gesetzlich zugelassen, meinte Faller. Auch sei der Verschleiß der Fahrzeugspeicher in den E-Autos bei häufigem Laden und Entladen derzeit noch zu hoch.

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