Schallbach Wald wirft Rekordgewinn ab

Silke Hartenstein
Blick in den Schallbacher Wald Foto: Silke Hartenstein

Forstwirtschaft: Im Gemeinderat Schallbach wurde Revierplan für 2023 vorgestellt

Schallbachs 50 Hektar großer Gemeindewald wird 2022 voraussichtlich einen Überschuss von 70 000 Euro abwerfen.

Von Silke Hartenstein

Schallbach. Bürgermeister Christian Iselin lobte in der jüngsten Gemeinderatssitzung Forstrevierleiter Gerhard Schwab: „Er hat ein grandioses Ergebnis hingelegt.“ Möglich war dieser Rekordgewinn durch die überaus erfolgreiche Vermarktung wertvoller alter Eichen.

Im kommenden Jahr wird sich das so nicht wiederholen, denn dann möchte sich Schwab beim Einschlag von Eichen zurückhalten. Bei der Vorstellung des Forstbetriebsplans 2023 ging er von 5700 Euro Gewinn aus. Es könne auch mehr werden, meinte er: „Ich habe sehr defensiv gerechnet.“

Geplant sind Einnahmen von 34 000 Euro, davon 31 000 Euro aus Holzverkauf und 3000 Euro staatliche Förderung für Naturverjüngung. Zu den Ausgaben von 28 000 Euro gehören als größter Posten 12 000 Euro für die Holzernte, gefolgt von 4000 Euro für den Wegunterhalt und 4800 Euro für die Anlage von Kulturen, Waldschutz und Bestandspflege. Mit einem Hiebsatz von 340 Festmetern liege man laut Schwab wie bereits in den Vorjahren erneut etwas über dem Plansoll.

2022 sei der Bedarf an Holz sehr groß gewesen, meinte Schwab: „Mittlerweile haben sich die Vorzeichen geändert.“ Im Stammholzverkauf rechne er infolge der Rezession mit einem leichten Rückschritt. Während etwa die Preise für Buchenbrennholz von 59 auf derzeit 80 Euro pro Festmeter gestiegen seien, falle der Preisanstieg beim Buchenstammholz schwächer aus.

Großes Plus sind Eichen

In den Hiebsatz seien bereits die vom Eschentriebsterben geschädigten Eschen eingerechnet, die aus Gründen der Verkehrssicherheit geschlagen werden müssen. Viele Eschen seien wegen dieser Pilzkrankheit in den vergangenen Jahren bereits geschlagen worden, viele weitere würden folgen. Die forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt des Landes suche seit längerem nach Eschen, die gegen diese Krankheit resistent sind – bislang, so Schwab, ohne Erfolg. Es werde zwar weiterhin junge Eschen geben, doch sei damit zu rechnen, dass diese kein hohes Alter mehr erreichen. Insgesamt werde die Zahl der Eschen immer weiter zurückgehen.

Eichen sind das große Plus im Schallbacher Gemeindewald. Damit das so bleibt, möchte Schwab Flächen mit lichthungrigem Eichennachwuchs von Brombeeren und Buchen befreien und auch stark auf Naturverjüngung setzen.

Ein kleiner Teil des Waldes wird bald „amerikanisch“ – durch Bepflanzung mit den nicht einheimischen Baumarten Roteiche und Schwarznuss. Sie halten die Trockenheit besser aus. Man müsse auf mehrere Standbeine setzen, um über die nächsten Jahre zu kommen, wobei auch Eichen Dürreschäden hätten. „Im Moment probiert man vieles“, stellte Schwab fest: „Aber wenn es so weiter geht, brauchen wir nichts mehr pflanzen.“

Der Gemeinderat stimmte dem Forstbetriebsplan 2023 zu.

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