Schallbach Wohnraum für 76 Neubürger

Weiler Zeitung
Stadtplaner Tilman Liewer präsentiert den Bebauungsplanentwurf, zu sehen im unteren Teil der Stellwand.                                                                                                                                                            Foto: Silke Hartenstein Foto: Weiler Zeitung

Hüttstall II: Landratsamt bezweifelt Erforderlichkeit für Neubaugebiet / Lösungen für Schallschutz gesucht

Die Verwirklichung des Baugebiets „Hüttstall II“ rückt immer näher. Einstimmig billigte der Gemeinderat am Mittwoch den überarbeiteten Bebauungsplanentwurf. Bürgermeister Martin Gräßlin stimmte wegen Befangenheit nicht mit ab. Nun liegt der Plan einen Monat lang nochmals für Öffentlichkeit und Fachbehörden aus.

Von Silke Hartenstein

Schallbach. „Wenn der Plan so bleiben kann, kann er beschlossen werden und ist dann in kurzer Zeit rechtskräftig“, stellte Stadtplaner Tilman Liewer vom BfB, Büro für Bauleitplanung und Städtebau in Lörrach, fest.

Im rund 1,3 Hektar großen Wohnbaugebiet am südöstlichen Ortseingang zwischen Alter Poststraße und Kreisstraße 6327 können auf 20 Bauplätzen je zehn zweigeschossige Einzelhäuser und Doppelhaushälften Wohnraum für 76 neue Einwohner bieten. Da die Erschließungsstraße recht schmal ist, müssen hier Einzelhäuser zwei Stellplätze pro Wohnung und Doppelhäuser 1,5 Stellplätze pro Wohnung nachweisen. Altlasten sind im „Hüttstall II“ nicht vorhanden.

Zum Bodenschutz bezog das Landratsamt (LRA) Lörrach Stellung: „Da im Plangebiet sehr hochwertige Böden vorhanden sind, wird es für erforderlich gehalten, im weiteren Verfahren das Schutzgut Boden angemessen zu berücksichtigen.“ Dies könne geschehen etwa durch Entsiegelung von Feldwegen, Gewerbebauflächen, Schulhöfen, Anlegen von Heckenstreifen oder Dachbegrünung. Hierzu sagte Liewer, diese Ausführungen entsprächen nicht dem beabsichtigten Aufstellungsverfahren.

Das LRA zweifelt die städtebauliche Erforderlichkeit für das Neubaugebiet an: Die bauliche Entwicklung mit Blick auf das vorhandene Baugebiet „Hüttstall I“ sei sehr verhalten. 60 Interessenten für den „Hüttstall II“ hätten sich bereits gemeldet, sagte Andreas Freiszlinger vom Freiburger Regionalbüro der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung.

Das LRA regt einen Kinderspielplatz im „Hütttstall II“ an. Dies hielt Liewer angesichts der ländlichen Umgebung und des knappen Baulands nicht für erforderlich. Zur Anmerkung des LRA, es könnte am westlichen Rand des Plangebiets Überschneidungen mit dem im Regionalplan festgesetzten Grünzug geben, sagte er: „Das ist überhaupt nicht nachvollziehbar. Die südliche Erweiterung Schallbachs ist im Regionalplan vorgesehen“.

Zwei Baugrundstücke liegen recht nah an der angrenzenden Kreisstraße. Hier, so Liewer, sei mit 18 Metern der geforderte Mindestabstand zur Straße mehr als eingehalten.

Laut Schallprognose des Büros für Umwelt-Engineering in Bad Bellingen würden im straßennahen Bereich die Grenzwerte schwach überschritten, dies ließe sich jedoch durch passive Schallschutzmaßnahmen ohne größere Probleme auffangen.

Da passiver Schallschutz im Garten nicht greift, regte Christian Iselin die Planung von Lärmschutzmaßnahmen an. Liewer und Freiszlinger sagten dazu, eine Lärmschutzwand würde die Grundstücke in Straßennähe teurer machen, ein mehrere Meter breiter Erdwall wiederum würde die laut Liewer „nicht so üppigen“ Grundstücke verkleinern.

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