Von Dorothee Philipp Schliengen/Nidau. Regierungsstatthalter Philippe Chételat hatte es leicht, der Schliengener Delegation zur Feier der 25-jährigen Städtepartnerschaft ein angemessenes Dach über dem Kopf zu bieten, als der Regen zu stark wurde, um draußen zu feiern: Im Ratssaal des altehrwürdigen Nidauer Schlosses. „Ich bin stolz, dass ich Ihnen das Schloss zur Verfügung stellen kann“, sagte der Mann, der im Verwaltungskreis Biel den Berner Regierungsrat vertritt und Hausherr des Nidauer Schlosses ist, in dem ein Teil der Verwaltung untergebracht ist. Die Feierlichkeit im Ratssaal war der Auftakt für einen fröhlichen und herzlichen Freundschaftsabend, in dessen Mittelpunkt die Eröffnung einer Ausstellung stand. Mit der Malerin Annette Hollenwäger und dem Metallplastiker Jochen Böhnert hatten zwei Kunstschaffende aus Schliengen die kleine, aber feine Nidau Gallery als Plattform für die Präsentation ihrer Arbeiten, weitere Bilder von Annette Hollenwäger waren im gegenüberliegenden Restaurant „Stadthaus“ ausgestellt. Stadtpräsidentin Sandra Hess freute sich über den Ausdruck einer „gelebten Städtepartnerschaft“, als sie die stattliche Schliengener Delegation mit Bürgermeister Werner Bundschuh an der Spitze begrüßte. Zur Feier gekommen waren außer dem inzwischen verstorbenen Johann Lampart auch sämtliche vormalige Nidauer Stadtpräsidenten seit der Gründung der Partnerschaft: Gründervater Robert Liechti, der am 10. Juni 1989 zusammen mit dem damaligen Bürgermeister Alois Rübsamen die Partnerschaftsurkunde unterzeichnet hatte, Bernhard Stähli und Adrian Kneubühler. Er freue sich sehr, dass die Partnerschaft nicht nur eine Behördenpartnerschaft, sondern eine lebendige Freundschaft der Bevölkerung beider Gemeinden geworden sei, sagte Liechti. Mit dabei waren auch ein Holzbläserquartett der Musikschule Markgräflerland, das der Feierlichkeit im Ratssaal mit beschwingten Melodien von Mozart den richtigen Rahmen gab, sowie Walter Lang, der die Geschichte der Städtepartnerschaft für die Schliengener Chronik aufbereitet hat. Alles in allem so viele Markgräfler, dass sie einen großen Bus und etliche Privatautos füllten. Und auch zahlreiche Nidauer Bürger hatten sich eingefunden, um ihre Schliengener Freunde wieder einmal zu treffen und um die Vernissage zu besuchen. „Die Kunst ist überall auf der Welt ein friedliches Element. Sie hat auch etwas Existenzielles und fördert die Gedanken von Freiheit und menschlicher Zuneigung“, sagte Schliengens Bürgermeister Bundschuh in seinem Grußwort. Deswegen habe es sich die Gemeinde zum Ziel gesetzt, die Kunst in Schliengen zu fördern, mit Ausstellungen im Schloss Entenstein sowie weiteren Veranstaltungen. Die Ausstellung hier in der Partnerstadt sei einer der Höhepunkte im Schliengener Kunstleben. „Ich bin stolz, dass wir diese Künstler in unserer Gemeinde haben“, betonte Bundschuh und wünschte der Ausstellung auch „dass die Kunst nicht brotlos bleibt“. Der eine oder andere rote Punkt an einem Kunstwerk für „verkauft“ war dann bei der Eröffnung schon zu sehen. Mit einem gemeinsamen Abendessen im Nidauer „Stadthaus“ klang der Freundschaftsabend aus. Im Herbst soll eine Kunstausstellung mit Werken von Nidauer Künstlern im Schliengener Schloss Entenstein folgen.