Schliengen Bebauung muss sich in Ort einfügen

Weiler Zeitung
Seit Jahren drängt der Ortschaftsrat Niedereggenen auf die Sanierung der Feld-, Reb- und Waldwege. Mancherorts sind die Schlaglöcher schon 30 Zentimeter tief, weiß Ortsvorsteher Bernhard Ströbele. Foto: Alexander Anlicker

Dorfrundgang: Niedereggener Ortsvorsteher Bernhard Ströbele bemängelt Feldwege / Dorf hat Potenzial

Die Verkehrssituation an der südwestlichen Ortseinfahrt, der schlechte Zustand der Feldwege und der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) sind einige Punkte, bei denen der Niedereggener Ortsvorsteher Bernhard Ströbele Verbesserungsbedarf sieht. Der Ortsteil hat aber auch in Sachen Erholung und bürgerschaftliches Engagement einiges zu bieten, wie ein kleiner Rundgang mit dem Ortsvorsteher zeigt.

Von Alexander Anlicker

Schliengen-Niedereggenen. Dauerbrenner im Niedereggener Ortschaftsrat ist die Verkehrssituation an der südwestlichen Ortseinfahrt. Schon seit längerem wird im Ortsteil eine Geschwindigkeitsreduzierung gewünscht.

Verkehr

Ein Geschwindigkeitstrichter mit einem 70er-Schild vor dem Ortsschild und eine Querungshilfe bei der Bushaltestelle waren in der Vergangenheit immer wieder abgelehnt worden. Ströbele bedauert, dass die Ortsvorsteher bei der kurzfristig anberaumten Verkehrsschau nicht eingeladen wurden.

Froh seien die Niedereggener über die Fußgängerampel, die im Zuge der Bauarbeiten für die Schulerweiterung aufgestellt wurde, berichtet der Ortsvorsteher. Ströbele hofft, dass im Zuge des barrierefreien Umbaus der Bushaltestelle die Behelfsampel durch eine fest installierte ersetzt wird.

Vorstellbar ist für Ströbele auch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Hohlebachstraße auf 40 Stundenkilometer, wie es die Nachbarstadt Müllheim mit den Ortsdurchfahrten von Vögisheim und Feldberg vorgemacht hat. Auf der Agenda steht auch der Lückenschluss des Radwegenetzes zwischen Niedereggenen und Liel beziehungsweise Schliengen.

ÖPNV

„Im Eggenertal gibt es keinen Bahnhof, die Bewohner sind gerade im Herbst und Winter auf eine funktionierende Busverbindung angewiesen“, erklärt Ströbele. Mit Blick auf die neuen Nahverkehrspläne fordert Ströbele, dass die Busverbindungen sowohl nach Schliengen als auch nach Müllheim besser werden müssen. Stattdessen sorgt er sich, dass die Verbindungen womöglich schlechter werden. Gerade an der Grenze zweier Verkehrsverbünde sei es schwierig den Überblick zu behalten und alles auf dem Schirm zu haben, räumt er auch eigene Versäumnisse ein. Ausdrücklich begrüßt er den barrierefreien Umbau der Bushaltestellen.

Feld-, Reb- und Waldwege

Handlungsbedarf sieht Ströbele vor allem bei der Unterhaltung und Sanierung der Feld-, Reb- und Waldwege. Die Wege seien in den 1960er Jahren – oder noch früher – angelegt worden und sind nicht auf die heutigen Belastungen ausgelegt. An manchen Stellen seien die Schlaglöcher 30 Zentimeter tief, sagt Ströbele.

Dorfentwicklung

Aktuell werden von der Gemeinde Schliengen zwei Flächen im Süden und Nordosten für die Ausweisung als Baugebiet untersucht, berichtet Ströbele. Für den Ortschaftsrat gehe es darum ein ausgewogenes Konzept. Auf der einen Seite soll der dörfliche von der Landwirtschaft geprägte Charakter des Ortes erhalten werden, auf der anderen Seite braucht es auch Wohnraum für junge Familien aus dem Dorf. Die Bebauung muss sich in den Ort einfügen, sagt Ströbele.

„Die besten Experten für die Entwicklung von Niedereggenen sind die Bürger selbst“, plädiert er dafür die Bürger frühzeitig zu informieren und zu beteiligen. Die im Rahmen der Bewerbung Schliengens als Schwerpunktgemeinde im Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) erstellte Konzeption führt einige spannenden Projekte auf, wie die Schaffung einer Jugendwerkstatt mit Jungimkerzentrum und Repaircafé in der mittelfristig frei werdenden Feuerwehrgarage sowie einer Pflanzenwelt und eines Kindererlebnisplatzes an der Schulstraße.

Infrastruktur

Als Herausforderung beschreibt Ströbele den Erhalt der Infrastruktur wie Kinderbetreuung, Schule, Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie aber auch von Kultur- und Freizeitangeboten. Was das Einkaufen angeht, gebe es durch einen Bauernladen zumindest ein funktionierendes Lebensmittelangebot mit Brot, Gemüse, Obst, Wurst und Speck. Da es nur noch eine Gaststätte im Dorf gibt, wären zusätzliche Angebote wie ein kleines Café oder eine Straußwirtschaft eine interessante Ergänzung.

Freizeit und Tourismus

Niedereggenen habe auch touristisches Potenzial, erklärt Ströbele und verweist auf Sehenswürdigkeiten wie die unter Denkmalschutz stehende Kirche, das Naturdenkmal Hagschutz sowie die verschiedenen, teils in privater Initiative angelegten, Wanderwege. Besonders das ehrenamtliche Engagement im Ort hebt er hervor.

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