Schliengen Bedarf an Wohnbauland decken

Weiler Zeitung
Die Nachfrage nach Bauland ist groß. Die Gemeinde Schliengen will Abhilfe schaffen, indem sie in den Ortsteilen kleine Baugebiete ausweist. Bereits im Gange ist das Bebauungsplanverfahren für das Gebiet „Unterm Dorf“ in Mauchen, das 0,75 Hektar umfasst. Auch hier ist eine punktuelle Änderung des Flächennutzungsplans erforderlich. Foto: Claudia Bötsch Foto: Weiler Zeitung

Flächennutzungsplan: Schliengen will in den Ortsteilen kleine Baugebiete realisieren / Flächentausch

Die Nachfrage nach Bauland ist groß. Um weitere Wohnbebauung möglich zu machen, strebt die Gemeinde Schliengen eine punktuelle Änderung des Flächennutzungsplans für das Gebiet der Verwaltungsgemeinschaft Schliengen-Bad Bellingen an. Das Ziel sind kleinere Baugebiete in den Ortsteilen Mauchen, Liel, Nieder- und Obereggenen.

Von Claudia Bötsch

Schliengen. Nachdem im Kernort Schliengen im Juni der Bebauungsplan „Wasengärtle I“ als Satzung beschlossen wurde und alle zuletzt entwickelten Baugebiete in der Gesamtgemeinde vollständig aufgefüllt seien, soll auch in den Ortsteilen „im angemessenen Umfang Bauland geschaffen werden, um die Eigenentwicklung der Ortsteile zu gewährleisten“, heißt es vonseiten der Verwaltung.

Über Flächentausch neue Baugebiete entwickeln

Zu diesem Zweck hat die Verwaltung die im Flächennutzungsplan ausgewiesenen zu entwickelnden Wohnbauflächen auf ihre Verfügbarkeit hin überprüft. Nach „intensiven Gesprächen“ mit den Grundstückseigentümern habe sich indes gezeigt, dass verschiedene Grundstücke für eine Baulandentwicklung langfristig nicht zur Verfügung stünden. Deshalb soll der Flächennutzungsplan dahingehend geändert werden, dass über einen Flächentausch andere Grundstücke als Wohnbaufläche ausgewiesen werden. Und im Gegenzug sollen jene Flächen, die im Flächennutzungsplan für eine Wohnbebauung ausgewiesen sind, aber nicht zur Verfügung stehen, entfallen.

Verfahren in Mauchen und Obereggenen laufen bereits

Bereits im Gange ist bekanntlich das Bebauungsplanverfahren für die beiden Baugebiete in Mauchen („Unterm Dorf“) und Obereggenen („Ochsenmatt“). Die Grundstücke sind im Flächennutzungsplan bisher teilweise beziehungsweise vollständig als landwirtschaftliche Flächen ausgewiesen. Die beiden kleinen Baugebiete wurden vorgezogen, weil hier keine artenschutzrechtlichen Untersuchungen erforderlich sind und sie über das so genannte 13b-Verfahren zügig verwirklicht werden können. Das auf Ende 2019 befristete Bau-Erleichterungsgesetz ermöglicht die Erschließung von Baugrundstücken im vereinfachten, beschleunigten Verfahren.

Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Flächen, die laut Verwaltung „zeitnah als Baugebiete entwickelt werden sollen“.

Im Ortsteil Liel besteht innerörtlich Entwicklungspotenzial: Auf dem Areal der ehemaligen Gärtnerei Ranft könnten auf 0,6 Hektar neue Wohnbauflächen geschaffen werden. Herausgenommen wurden stattdessen die bisher für Wohnbebauung vorgesehenen Flächen „Hofmatten“ und „Kirchstraße-Müttersheim“. Sie werden nun neu als landwirtschaftliche Flächen dargestellt, wie dem begleitenden Bericht des Freiburger Planungsbüros „fsp. Stadtplanung“ zu entnehmen ist.

In Niedereggenen handelt es sich um Flächen am südwestlichen Ortsrand im Bereich des Gewanns „Am Rank“ (insgesamt 0,7 Hektar), die als Wohnbaugebiet entwickelt werden können.

In Obereggenen entfällt das 1,1 Hektar große Areal im Gewann „Auf der Eck“, das bisher als Wohnbaufläche vorgesehen war. Der Grund ist, dass auch hier die Eigentümer nicht verkaufen wollen undsomit die Grundstücke langfristig nicht für eine Bebauung zur Verfügung stehen. Als Baugebiet entwickelt werden kann dafür aber das 0,4 Hektar große Gewann „Ochsenmatt“.

In Mauchen geht es neben der Fläche „Unterm Dorf“ um das 1,3 Hektar große „Haldengässle-Ried“ im nördlichen Teil von Mauchen. Dafür soll das Gewann „Höferlin“ am östlichen Ortsrand auf der Höhe der Kirche neu als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen werden, da dieser Bereich nach ergebnislosen Gesprächsverhandlungen mit den Eigentümern langfristig nicht für Wohnbebauung entwickelt werden kann.

Aus den Plänen für die neu zu entwickelnden Baugebiete in den Ortsteilen ergibt sich ein Defizit von 0,2 Hektar, für die ein Ausgleich geschaffen werden muss. Diese Fläche soll am östlichen Ortsrand von Schliengen ausgewiesen werden: Vorgesehen ist, das Gebiet „Brunngraben“ neu als landwirtschaftliche Fläche zu definieren. Die Flächenbilanz zeigt schließlich jeweils 3,1 Hektar, die als Bauflächen neu dazukommen beziehungsweise entfallen.

Beschlussempfehlung an Verwaltungsgemeinschaft

Mit der Ausweisung der neuen Baugebiete will die Gemeinde den „Bedarf an dringend benötigtem Wohnbauland der örtlichen Bevölkerung decken“, heißt es in der Beschlussvorlage. Und damit werde auch der Standort Schliengen weiter gestärkt, machte Bürgermeister Werner Bundschuh in der jüngsten Gemeinderatssitzung deutlich.

Der Gemeinderat stimmte den Änderungen als Beschlussempfehlung an den Gemeinsamen Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft Schliengen-Bad Bellingen zu.

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