Karl Mannhardt hat sich sein Leben lang in und für die Gemeinde Schliengen engagiert. In Anerkennung seiner großen Verdienste wurde ihm am Samstag auf Schloss Bürgeln die Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Schliengen verliehen. Von Silke Hartenstein Schliengen-Obereggenen. Der Ort war bestens gewählt, denn auch Schloss Bürgeln hat ihm viel zu verdanken. 37 Jahre lang war Mannhardt ehrenamtlicher Schlossarchitekt, bis er 2015 im Alter von 84 Jahren diese Aufgabe in jüngere Hände weiter gab. Es war, als wolle sich das Schloss bei Mannhardt bedanken: Bei strahlendem Sonnenschein trafen Bürgermeister, Gemeinderäte und Ortsvorsteher, Pfarrer i. R. Jan Pieper, viele Weggefährten und Mannhardts große Familie ein, versammelten sich im unter seiner Planung geschaffenen Gleichensteinsaal und ließen später bei Sekt und Häppchen im Schlossgarten den schönen Herbsttag ausklingen. Auch Armin Schuster, MdB und Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Lörrach, hatte spontan ein paar Termine umgeschichtet, um an der Ehrung seines Parteifreundes dabei zu sein. Viele Auszeichnungen hat Mannhardt bereits erhalten. Seit Samstag ist er auf einstimmigen Gemeinderatsbeschluss hin der fünfte Ehrenbürger der Gemeinde. In seiner Rede zählte Bürgermeister Werner Bundschuh einen Teil der vielen Aktivitäten des gebürtigen Holzeners auf – alle aufzulisten, hätte den zeitlichen Rahmen der Feierstunde gesprengt. „Wo liegt der innere Kern für ein solch beispielhaftes Engagement"“ fragte Bundschuh in seiner sehr persönlich gehaltenen Ansprache. Etwas später nannte Mannhardt den Grund: Als konservativer Christ und liberaler Demokrat sei er überzeugt davon: „Die staatlichen Organe können nur die Rahmenbedingungen für eine funktionierende Gesellschaft schaffen. Ausgefüllt werden müssen sie von den Bürgern, in der Familie, im Beruf, in einem Verein oder in einer Partei.“ Mannhardt handele stets ruhig, besonnen und doch bestimmt, würdigte Armin Schuster. Geprägt habe den Geehrten wohl auch das Vorbild seines Vaters Karl Friedrich Mannhardt, der trotz Repressalien nie in die NSDAP eingetreten sei – solche Charakterstärke sei gerade heute wieder gefragt. Mundartdichter Reinhard Geugelin widmete seinem Mitstreiter bei den Hebelfreunden ein alemannisches Gedicht: „Du hilfsch au vehement, wenn’s mänkmol neume brennt.“ Zuletzt erinnerte Mannhardt an all seine Weggefährten und bedankte sich ganz besonders bei seiner Ehefrau Hildegard und seiner Familie für deren große Unterstützung. Er schloss mit: „Ich bin stolz, Ehrenbürger von Schliengen zu sein und verspreche, mich dieser Ehre würdig zu erweisen“.