Schliengen Beitritt soll Nachteile verhindern

Weiler Zeitung
In Zukunft wird der Holzverkauf über die FBG Dreiländereck abgewickelt. Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Forst: Schliengen geht zur Forstbetriebsgemeinschaft / Gemeinderat wählt zwischen drei Optionen

Die Gemeinde Schliengen wird zum 1. Januar der Forstbetriebsgemeinschaft (FGB) Dreiländereck beitreten. Das beschloss der Gemeinderat einstimmig und ohne weitere Diskussion in seiner jüngsten Sitzung.

Von Dorothee Philipp

Schiengen . Im Landkreis Lörrach gibt es aktuell drei Forstbetriebsgemeinschaften: Dreiländereck, Kleines Wiesental und Todtnau. Schliengen hatte bisher den Verkauf des gemeindeeigenen Holzes über den Landkreis direkt abgewickelt, was jetzt nach einer neuen Gesetzeslage nicht mehr möglich ist. Danach darf der Landkreis aus kartellrechtlichen Gründen seine Holzverkaufsstelle ab Januar 2020 nicht mehr weiterführen.

Die „sinnvollste“ Lösung ist gefunden

Drei Optionen hätten der Gemeinde Schliengen nun zur Wahl gestanden: Selbstvermarktung, Vermarktung über Drittanbieter oder Beitritt in die FBG Dreiländereck. Letzteres sei aus Sicht der Verwaltung die sinnvollste Lösung, heißt es im Beschlussvorschlag, dem das Gremium auch folgte. Schon 2006 war die Forstbetriebsgemeinschaft Kandern mit der FBG Dreiländereck zusammengelegt worden. Sitz der Geschäftsstelle ist Kandern. Forstbetriebsgemeinschaften sollen für Waldbesitzer strukturelle Nachteile bei der Bewirtschaftung ihrer Wälder verhindern. Sie vermarkten die Holzernte gemeinsam, planen und organisieren die Forstbetriebsarbeiten. Sie kümmern sich um Bau und Unterhaltung von Erschließungswegen und anderen forstlichen Einrichtungen und bieten Mitgliedern Fortbildung und Beratung an.

Die Gemeinde Schliengen muss zwar jetzt höhere Kosten für den Holzverkauf einkalkulieren, hat aber durch den Beitritt zur FBG auch neue Vorteile: die Verkaufseinheiten können gebündelt werden.

Viele Vorteile beim Einritt in die FBG

Holzverkäufe ins Ausland, wie sie derzeit vor allem für das von Schadinsekten befallene Holz in Frage kommen, können für die Gemeinde kostengünstiger und effektiver abgewickelt werden.

Die größeren Strukturen in der FBG eröffnen neue Fördermöglichkeiten. Die Bankgeschäfte und die Abrechnungen des Holzverkaufs werden von der Forstbetriebsgemeinschaft abgewickelt, was für die Verwaltung eine Vereinfachung bedeutet. Die Kosten für die von der Forstbetriebsgemeinschaft übernommenen Arbeiten werden nach einem definierten Verteilerschlüssel auf die Mitglieder umgelegt.

ForstbetriebsgemeinschaftDreiländereck (ohne Schliengen): Mitglieder: 2083, davon 22 Kommunen und Körperschaften

Waldfläche: insgesamt 7569 Hektar, davon 3446 Hektar Privatwald und 4123 Hektar Gemeinde- und Körperschaftswald; nach dem Beitritt von Schliengen wird sich diese Fläche um knapp 800 Hektar vergrößern.

Vermarktung: 42 500 Festmeter (Stand: 2018)

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