Projektorientiertes Arbeiten
Das Thema „Fair Future“ passe in den Bildungsplan aller Klassenstufen, so Christine Aniol, die zum erweiterten Schulleitungsteam gehört. Im Gegensatz zum regulären Unterricht gebe die Projektwoche die Möglichkeit, die Inhalte zu vertiefen, was eine ganz andere Qualität mit sich bringe. Auch die Schüler schätzten es, sich abseits des Unterrichtsalltags mehrere Tage auf eine Sache konzentrieren zu können, gab Aniol die Rückmeldung ihrer zehnten Klasse wieder.
Der projektorientierte Gedanke ziehe sich indes durchs ganze Schuljahr – in Form der „Actives“, die Montag- und Donnerstagnachmittag stattfinden. Dazu gehören beispielsweise die Imkerei und der Schulgarten.
Empathische Erfahrungen
Auch der soziale, zwischenmenschliche Aspekt bekam in der Projektwoche Gewicht. Unter dem Titel „Fairer Umgang mit behinderten Menschen“ machte eine Gruppe die Erfahrung, wie es ist, im Rollstuhl zu sitzen und welche Hürden im Alltag dies mit sich bringt. Zu Gast waren die Rollifreunde Weil am Rhein. Darüber hinaus gab es eine Begegnung mit blinden Menschen. „Das sind wichtige empathische Erfahrungen“, so Schlageter.
Ein anderer Kurs drehte sich um „Selfies“, das Motto lautete „Sag Ja zu deiner Schönheit“. In der reinen Mädchengruppe, die Lehrerin Aniol gemeinsam mit Sozialarbeiterin Thea Rebholz leitete, ging es unter anderem um die Themen Selbstwahrnehmung und den richtigen Umgang mit sozialen Medien. Vermittelt wurde, worauf man achten sollte und wo Gefahren liegen – welche Fotos kann man posten, welche besser nicht. „Ich fand es sehr interessant, zum Beispiel was mit unseren Fotos im Netz passiert“, meinte Anna (14) aus der 9b.
Neben den Inhalten und dem praktischen Wissen sei die Projektwoche auch ein Gewinn für die gesamte Schulgemeinschaft. So wirke sich die projektorientierte Arbeit in den altersgemischten Gruppen auch positiv auf der Beziehungsebene aus, betonte der Schulleiter – sowohl was die Beziehung der Schüler untereinander als auch zwischen Schüler und Lehrer angeht.
Langfristig spürbar
„Das trägt vieles“, so Schlageter. Die Kinder machten die Erfahrungen, dass sie voneinander lernen, die Älteren helfen den Jüngeren. Das sei gut für das Selbstbewusstsein, und die Älteren geben den Jüngeren Sicherheit, hielt Schlageter fest. Das Ergebnis sei eine „harmonische Gruppe und Zusammenarbeit“. Und dies sei mittel- und langfristig im Schulalltag spürbar und wirke sich positiv auf die Schulgemeinschaft aus: „Es gibt eine hohe Akzeptanz und einen grundlegenden respektvollen Umgang untereinander.“