Schliengen Bis 2026 alle am schnellen Netz

Claudia Bötsch

Internetversorgung: Arbeiten zum Breitbandausbau in der Gemeinde Schliengen schreiten voran

In vollem Gang ist der Breitbandausbau in der Gemeinde Schliengen. Aktuell werden im Ortsteil Liel Hauptleitungen verlegt, zudem ist die Erschließung von Schallsingen angelaufen. Bis die gesamte Gemeinde ans Glasfasernetz angeschlossen ist, wird es allerdings noch dauern: Als „realistisches Datum“ nennt Paul Kempf, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandversorgung im Landkreis Lörrach, das Jahr 2026.

Von Claudia Bötsch

Schliengen. „Wir können die Leitungen leider nicht in die Luft zaubern“, wirbt er um Verständnis, dass der Ausbau nicht von heute auf morgen möglich sei. Die Maßnahme gehe indes zügig voran, zeigt sich Kempf mit dem Baufortschritt zufrieden. Die Arbeiten seien im Zeitplan.

15 Kilometer Trasse

Spatenstich für den aktuellen Bauabschnitt, der vom Schliengener Rathaus bis nach Schallsingen führt, war im Oktober vergangenen Jahres. Bis Ende September soll der Tiefbau mit dem Rohrnetzeinbau abgeschlossen sein: Dann sollen insgesamt 15 Kilometer Leerrohre mit 35 Kilometern Glasfaserleitungen von Schliengen über Liel bis Hanebecks Hof am Ende des Eggenertals verlegt sein – bislang wurden bereits 10,6 Kilometer der Trasse gebaut.

Der Zweckverband investiert rund 2,5 Millionen Euro in die Haupterschließungsleitung. Die Maßnahme wird vom Land zur Hälfte mit rund 1,3 Millionen Euro bezuschusst. Im Zuge des Breitbandausbaus werden teils auch neue Stromleitungen mitverlegt.

„Ochsenmatt“ drängt

Priorität bei der Erschließung haben nach wie vor die unterversorgten Orte, die sogenannten weißen Flecken. Darum sind nach Verlegung der Hauptleitung zunächst die Ortsnetze und Haus-Glasfaseranschlüsse in Schallsingen an der Reihe. „Besonders drängt auch das neue Baugebiet Ochsenmatt in Obereggenen, wo bereits die ersten Bewohner in ihre Häuser eingezogen sind – dort gibt es bis jetzt nämlich noch gar keinen Versorger“, macht Kempf im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich. Bis zum Spätsommer sollen alle Häuser im „Ochsenmatt“ über einen Glasfaseranschluss verfügen, kündigt der Verbandsgeschäftsführer an.

Die Option auf einen schnellen Glasfaser-Anschluss haben zudem die Häuser, die direkt an der Haupttrasse liegen. In Liel, wo auch die Schule angeschlossen wird, gilt dies beispielsweise für Teile der Haupt-, Turmacker- und Kirchstraße sowie für Eggener Straße und Hofmatten. „Wir haben alle Betroffenen angeschrieben, die einen Anschluss kriegen können“, erläutert Kempf.

Rund 200 Hausanschlüsse

Bislang gebe es bereits Aufträge für rund 200 Hausanschlüsse, die Hälfte entfällt auf Schliengen. Kempf geht davon aus, dass diese Haushalte bis zum Jahreswechsel über einen Glasfaseranschluss verfügen. „Das kann je nach Witterung schon im Dezember sein, möglicherweise werden einzelne Anschlüsse aber erst im Februar/März fertig sein.“

Komplettausbau ab 2023

Sind alle „weißen Flecken“ beseitigt, soll voraussichtlich 2023 der komplette Breitbandausbau in Liel, Niedereggenen und Obereggenen starten. „Dann geht es an die sogenannten grauen Flecken“, macht Kempf deutlich. Dazu gehören auch noch einige Bereiche des Kernorts (östlich der B 3, im Innerort westlich der B 3 sowie zwischen Bahnlinie und Albert-Schweitzer-Straße). „Der Ausbau wird sich auf drei Jahre erstrecken“, kündigt Kempf an. Das heißt: Bis 2026 soll jeder Hausbewohner, der es will, über einen Glasfaseranschluss verfügen.

Jetzt auch förderfähig

„Orte wie Liel, die über eine VDSL-Versorgung verfügen, galten nach bisherigem Stand nicht als unterversorgt. Das heißt, die Versorgung ist nicht optimal, es gibt aber auch keine akute Not“, erläutert Kempf. Das habe sich jetzt aber geändert, so dass nun auch der Ausbau in diesen Orten förderfähig sei.

Mauchen schon ausgebaut

Als einziger Teilort von Schliengen komplett ausgebaut ist Mauchen – das Dorf hatte zuvor mit Schallsingen die schlechteste Internetversorgung. Außerdem bereits mit Glasfaser bestückt ist das Gewerbegebiet „Sonnenstück“ im Kernort.

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