Schliengen-Obereggenen (do). „Winzer, Gastronomen, Weinkenner und Weinfreunde“ sind seit 20 Jahren in der „Markgräfler Weinbruderschaft“ vereint. Am Samstag feierte der Zusammenschluss von Kennern und Genießern auf Schloss Bürgeln seinen runden Geburtstag mit der Investitur von sechs Neumitgliedern, einem stilvollen Stehempfang im Schlosshof und anschließendem Menü mit Weinprobe im Gleichensteinsaal. Seit sich die Weinbruderschaft, der inzwischen auch etliche „Weinschwestern“ angehören, im August 1994 im „Zähringer Hof“ in Hach gegründet hat, ist sie in der Fachwelt eine feste Größe, wenn es um den Wein des Markgräflerlandes geht. Zahllose Exkursionen, Weinproben und kulinarische Events mit dem Schwerpunkt Markgräfler Wein haben die Zahl der Anhänger wachsen lassen. Inzwischen zählt die Bruderschaft rund 170 Mitglieder, viele von ihnen sind als Weinerzeuger oder Gastronomen Multiplikatoren des Anliegens: den Markgräfler Wein in den Blickpunkt zu rücken. Besonders augenfällig tritt die Weinbruderschaft bei Umzügen in Erscheinung mit dem nostalgischen Fasswagen und Ausschank von „Probiererle“ auf offener Strecke. Der runde Geburtstag sei ein Anlass, die Investiturfeier, die im zweijährigen Turnus stattfindet, mit einer besonders festlichen Note zu begehen, meinte Präsident Jürgen Aumüller bei der Begrüßung der Gesellschaft im Schlosshof. Deswegen war auch der Britzinger Musikverein mit von der Partie, der die Gäste mit schwungvollen Weisen begrüßte. Die Akzeptanz der Veranstaltungen der Weinbruderschaft sei sehr hoch, berichtete Aumüller, die Wartelisten für die einzelnen Events seien teilweise beträchtlich. Auch die Investiturfeier war lange vorher ausgebucht. Aumüller begrüßte besonders zwei Weinbrüder der ersten Stunde: Otto Hanselmann und Horst Hohenegger. Bei der „Aufnahmeprüfung“ galt es, einen Gutedel, einen Chardonnay und einen Sauvignon blanc zu bestimmen, die Zeremonie leitete Vorstandsmitglied und Kellermeister Armin Sütterlin. Die Probanden bestanden alle. Unter ihnen war mit Marc Speck vom Bad Bellinger „Markushof“ wieder ein Gastronom, und mit Steve Baker aus Neuenburg der erste Brite in der Bruderschaft. „The Wisswii war gut“, meinte Baker nach bestandener Prüfung. Begleitet wurde das Fest von der Verkostung von 15 Weinen und einem Sekt. Vorgestellt wurden die einzelnen Tröpfchen von der Badischen Weinkönigin Aurelia Warther, der Abend auf Bürgeln war eine ihrer letzten Amtshandlungen vor der Übergabe der Krone an eine Nachfolgerin. Sie bedankte sich am Ende des Abends für die ungeteilte Aufmerksamkeit bei ihren kurzen Ansprachen. Das sei, vor allem wenn die Proben fortgeschritten sind, nicht immer selbstverständlich, berichtete sie aus ihrer langen Erfahrung zuerst als Markgräfler Weinprinzessin und dann als Badische Weinkönigin. Einhelliges Interesse, Aufmerksamkeit und Lob fand auch das Menü aus der Küche des Freiburger Sternehotels „Colombi“, für dessen Finish Starkoch Alfred Klink höchstpersönlich auf Bürgeln anwesend war, ebenso wie Geschäftsführer Michael-Stephan Sänger. Zu späterer Stunde gab es noch eine „runde“ Zahl zu feiern: Der stellvertretende Vorsitzende Sigmar Burgert gratulierte Aumüller zum zehnjährigen Jubiläum als Vorsitzender. 2004 hatte dieser Gründungspräsident Siegfried Grether im Amt beerbt, der ihn als „Newcomer“ in die Gesellschaft eingeführt hatte. Aumüller habe die Weinbruderschaft in seiner bisherigen Amtszeit nach vorne gebracht mit neuen Ideen und hervorragenden Veranstaltungen, lobte Burgert. u www.erste-markgraefler-weinbruderschaft.de