Aus der Chronik: Der Männergesangverein wurde in einem politisch bewegten Jahrzehnt gegründet, so Heidi Schwarz-Schindler. In diese Dekade fiel auch die blutig niedergeschlagene Revolution von 1848. Viele Männergesangvereine entstanden in dieser Zeit, inspiriert vom Gedanken an einen vereinten deutschen Staat.
Erste Aufzeichnungen aus der Vereinshistorie existieren ab 1882. Mit vielen Detail schilderte die Vorsitzende, wie damals Vereinsfeste abliefen, oft mit Essen und Tanz. Ein aufwendiges Wertungssingen in Freiburg dauerte ganze vier Tage! Nachdem im Ersten Weltkrieg das Vereinsleben ruhte, durften nach der Wiedergründung 1920 auch erstmals Damen im Chor mitsingen. Da die Statuten aber nur männliche Mitglieder erlaubten, wurden die Frauen als Ehrenmitglieder geführt. 1931 wurde eine neue Fahne im Rahmen einer prächtigen Feier mit Prozession geweiht. Im Zweiten Weltkrieg fielen acht Sängerkameraden. 1947 wurde der Verein wieder gegründet, und das Singen blühte wieder auf. 1950 wurde Gustl Schürmeier Dirigent. Er leitete den Chor ein halbes Jahrhundert lang. In den 1950er-Jahren wurden auch „Mitternachtssingen zum Jahreswechsel“ veranstaltet – singen statt Böller! 1954 wurde der Frauenchor gegründet. 1995 konnte der Verein sein 150-jähriges Jubiläum feiern. Heute ist der Verein ein reiner Frauenchor mit zehn aktiven Sängerinnen, Dirigent ist Heinz Breininger.