Schliengen Corona in jeder Klasse präsent

Claudia Bötsch
Eine von vier Lieler Grundschulklassen (siehe Foto) muss seit Montag zuhause bleiben – in der Gruppe gab es bisher sieben positive Fälle. Ab heute befindet sich außerdem eine Niedereggener Klasse im Fernunterricht – hier gab es bisher vier Fälle. Foto: Fotos: Bötsch

Pandemie: Infektionsgeschehen an Hebelschule / Zwei Klassen in Liel und Niedereggenen besonders betroffen

„Das Virus rückt immer näher“, meint Andreas Schlageter, Rektor der Hebelschule, zum aktuellen Infektionsgeschehen. Corona sei inzwischen in jeder Gruppe präsent. Aktuell gebe es praktisch in jeder Klasse ein oder zwei positive Fälle.

Von Claudia Bötsch

Schliengen. Besonders betroffen ist eine Grundschulklasse in Liel. Dort gab es (Stand Dienstag) bisher sieben bekannte Fälle, einer davon mit PCR-Test bestätigt. Das Infektionsgeschehen habe sich laut Rektor über das Wochenende aufgebaut. Am Sonntag sei – in Abstimmung mit Gesundheitsamt und Schulträger – entschieden worden, dass die gesamte Klasse für diese Woche zuhause bleibt. Es findet – soweit möglich – Fernunterricht statt.

„Eine solche Dynamik in einer Gruppe wie jetzt in Liel hatten wir noch nie“, blickt Schlageter auf die inzwischen rund 22 Monate andauernde Pandemie. Das ganze sei wie die schon häufig zitierte Wand, die auf einen zukommt.

Klasse in Niedereggenen

Ein weiteres größeres Infektionsgeschehen gibt es in einer Grundschulklasse in Niedereggenen. Die bisher insgesamt vier Fälle wurden gestern bekannt. Nach Rücksprache mit dem Schulamt wurde auch diese Klasse in den Fernunterricht geschickt, teilt Schlageter mit.

Respekt vor Omikron

„Wir haben sehr viel Respekt vor der Omikron-Welle“, macht Schlageter im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich. Gleichzeitig sei man bemüht, den Unterricht so lange als möglich in Präsenz stattfinden zu lassen. Klar sei jedoch: „Gesundheit geht vor.“

Die Schule versuche, so professionell und unaufgeregt wie möglich mit der Situation umzugehen. Schlageter verweist in diesem Zusammenhang auch auf das Hygienekonzept der Schule und die geltenden Vorschriften. Viel Lob hat er für die Disziplin der Schüler, die sich „sehr gut an Corona-Regeln und Maskenpflicht halten und sich sehr verantwortungsbewusst zeigen“.

Tests für 500 Schüler

Längst Alltag sind die Tests bei den knapp 500 Schülern der Klassen eins bis zehn (inklusive Grundschul-Außenstellen), die in der Regel dreimal die Woche durchgeführt werden. Die Schule sei dankbar über die gute Ausstattung mit Testkits durch die Gemeinde, betont der Rektor.

In der Woche nach den Weihnachtsferien kamen die Schnelltests – wie im ganzen Land – täglich zum Einsatz. Die ersten drei Tage war es ruhig, berichtet der Schulleiter, dann aber habe sich die Situation gedreht. Schlageter: „Am Donnerstag vergangene Woche hatten wir die beiden ersten positiven Fälle, einer davon in Liel.“ Das Infektionsgeschehen habe sich dann über die Tage intensiviert, auch im Umfeld der Schule, stellt der Rektor fest.

Wird ein Schüler positiv getestet, muss er in Quarantäne und es werden sofort die Eltern informiert; über den Kinder- beziehungsweise Hausarzt wird ein PCR-Test veranlasst. Ist auch dieser positiv, geht die Klasse in „Kohorte“. Das heißt, sie wird von den anderen Klassen getrennt und es findet keine Durchmischung mehr statt wie beispielsweise beim gemeinsamen Sport- oder Religionsunterricht.

Kommunikation wichtig

Wenn Fälle auftreten, komme es vor allem auch auf eine gute Kommunikation mit den Eltern an, ist Schlageter überzeugt. Es sei wichtig, dass die Schule eine gewisse Sicherheit vermittelt in dieser Zeit, in der so viel Unsicherheit herrsche. Je nachdem, wie sich das Infektionsgeschehen weiter entwickelt, werde man Anpassungen vornehmen müssen. Denkbar wäre beispielsweise, dass der Nachmittagsunterricht temporär nicht stattfindet und die Mensa, die bisher noch regulär geöffnet hat, schließen muss. „Es kann sein, dass relativ schnell eine Entscheidung getroffen werden muss.“ In Zeiten der Pandemie müsse man flexibel sein, sagt der Schulleiter.

Hoffen auf Normalität

Die Situation sei nicht einfach, die Belastung der Kollegen hoch, nicht nur was den Aufwand der Tests angeht. Und Schlageter geht davon aus, dass noch einige schwere Wochen vor der Schule liegen. Er hofft aber, dass das Thema Corona nach Ostern nicht mehr so viel Raum einnehmen wird und „wir wieder eine gewisse Normalität leben können“.

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