In seiner Neujahrsrede präsentierte Bundschuh seine Gemeinde als lebenswerte, familienfreundliche Zuzugsgemeinde, die seit 2009 auf einen schuldenfreien Haushalt verweisen kann. Er blickte unter anderem auf die Fertigstellung der Schulmensa im Frühjahr 2019 – „eine architektonische Glanzleistung“ von Emil Schweinlin. „Dort werden inzwischen täglich an die 100 Essen ausgegeben“, freute sich Bundschuh, „dass das Angebot so gut angenommen wird“.
Als wichtiges Projekt 2020 verwies der Rathauschef auf die Erweiterung der Grundschulen, die für die Infrastruktur der Ortsteile von zentraler Bedeutung seien. Los gehen soll es mit dem Ausbau in Niedereggenen. „Das Motto lautet: kurze Beine, kurze Wege“, betonte der Schliengener Rathauschef den Willen, Kindergärten und Schulen in den Ortsteilen zu erhalten.
Druck auf Wohnungsmarkt
Begegnen müsse die Gemeinde zudem dem anhaltend hohen Druck auf dem Wohnungsmarkt, machte der Bürgermeister deutlich. Auch wenn in den vergangenen Jahren bereits einiges getan wurde, gebe es weiteren Handlungsbedarf. Neben Einfamilien- und Doppelhäusern sei hier wichtig, auch verdichteten Wohnraum zu schaffen. Bundschuh verwies auf die Pläne, die ZG Raiffeisen auf neue Gewerbeflächen an der B3, gegenüber des Weinguts Büchin, umzusiedeln, um auf dem Areal am Bahnhof Geschosswohnungsbau zu ermöglichen.
„Schliengen braucht Entwicklung beim Wohnen und beim Gewerbe“, plädierte er. Denn ohne Wachstum bei der Bevölkerung falle auch die Infrastruktur weg: „Unsere Einkaufsmärkte brauchen Wachstum. Davon leben auch unsere Schulen und Kindergärten“, so Bundschuh, der in diesem Zusammenhang betonte: „Ich baue lieber an als ab.“
Bei der Integration der Neubürger sah er jeden Einzelnen in der Pflicht. Eine wichtige Aufgabe erfüllten hier auch die Vereine. Ein wichtiger Schritt sei, „sich von der Ich-Gesellschaft zu verabschieden und wieder zu einer Wir-Gesellschaft zu finden“, betonte Bundschuh. „Nur weil ich schon gebaut habe, heißt das nicht, dass kein anderer mehr bauen darf“, monierte er die zunehmende Entwicklung, dass sich immer mehr Bürger schon „präventiv beschweren“, wenn in der Nachbarschaft gebaut werden soll.
Den Zuzug begreife er vielmehr als Bereicherung der Gemeinde. Allein durch das neue Baugebiet „Wasengärtle I“, das zum Jahresende fertig erschlossen wurde, entsteht Wohnraum für rund 400 Personen, legte der Bürgermeister dar.
Begegnung
Großen Raum nahm auch wieder die Begegnung beim Stehempfang ein: Bei Häppchen und Jubiläumswein kamen die Gäste in Plauderlaune. Für die Bewirtung und den Aufbau sorgten in bewährter Manier die Mitarbeiter von Rathaus, Bauhof und Forst. „Ihr seid ein prächtiges Team“, bedankte sich Bürgermeister Bundschuh vor allem auch bei seiner Sekretärin Claudia Böhler-Fricker. Sie hatte die alle zwei Jahre angebotene Veranstaltung wieder federführend organisiert.
Der Schliengener Neujahrsempfang gibt auch einen Einblick in das reiche Vereinsleben der Gemeinde. Für die feierliche Eröffnung sorgte der Musikverein Eggenertal unter Leitung von Thomas Moritz. Außerdem bereicherten die Chöre „Frohsinn“ Schliengen (Leitung: Heinz Breininger) und „Pinot Presto“ (Leitung: Yannik Weese) sowie der Männerchor Eggenertal (Leitung: Norbert Weisenseel) das Programm. Aufgelockert wurde der Abend durch Neujahrsgedichte, die Viertklässler der Grundschule Niedereggenen zum Besten gaben, und einen modernen Tanz, mit dem zwei Fünftklässlerinnen der Hebelschule das Publikum begeisterten. Für Stimmung sorgte auch der Musikverein Schliengen unter Leitung von Frieder Reich, der zum Stehempfang überleitete. Für die Akteure gab es jeweils viel Applaus.