Schliengen Die besten Gutedel der Welt prämiert

Weiler Zeitung
Markgräfler Präsenz beim „Mondial du Chasselas“ in Aigle: (v. l.) Armin Sütterlin, Andreas Philipp, Hannah Herrmann, Karl-Ernst Zimmermann, Philipp Kiefer, Daniel Feuerstein, Yvonne Heistermann und Hannes Glöckler. Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Wettbewerb: Beim „Mondial du Chasselas“ in Aigle konnten auch die Markgräfler Weine wieder punkten

Auch bei seiner siebten Auflage erlebte der „Mondial du Chasselas“, der Wettbewerb um die besten Gutedelweine der Welt, im waadtländischen Aigle eine neue Rekordbeteiligung. Nach 791 angestellten Weinen im Jahr 2017 waren es dieses Mal 820. 65 Weine kamen aus Deutschland, sie alle waren aus dem Markgräflerland.

Von Dorothee Philipp

Aigle. Die Skala der Bewertung umfasst 100 Punkte. Ab 89 Punkten gibt es eine Goldmedaille, Weine mit einer Bewertung zwischen 87,0 und 88,9 Punkten erhalten eine Silbermedaille. Die höchste in diesem Jahr vergebene Punktzahl lag bei 94,3.

Überraschend wenig schlug sich in diesem Jahr die deutsche Beteiligung in der größten Kategorie, den trockenen Weißweinen (bis vier Gramm Restzucker), nieder, wo die Jury 665 „Kandidaten“ zu bewerten hatte: Zwei Silbermedaillen gab es hier für einen Wolfenweiler Batzenberg Gutedel trocken der WG Wolfenweiler (88,3 Punkte) und einen Roten Gutedel des Schliengener Weinguts Zimmermann mit 88,1 Punkten.

In der Kategorie „Swing“ für Gutedelweine mit bis zu 11,5 Volumenprozent Alkohol, die in diesem Jahr zum dritten Mal am Start war, konnten die Markgräfler klare Akzente setzen: Eine Gold- und zwei Silbermedaillen gab es hier bei insgesamt 21 Konkurrenten.

Die leichten Weine aus dem Norden waren später auch Gesprächsstoff bei der Öffnung der kleinen Weinmesse rund ums Schloss für die Öffentlichkeit. „Hier zeigt sich der neue Trend zu alkoholärmerem Wein“, sagte Yvonne Heistermann, Sommelière und Co-Moderatorin bei der Preisverleihungszeremonie.

Auch bei den Edelsüßen ab vier Gramm Restzucker gab es, wie schon in den Vorjahren eine klare Markgräfler Präsenz: Drei Gold- und eine Silbermedaille bei insgesamt elf prämierten Weinen. „Die Schweizer trinken sehr gerne Süßwein, haben aber bisher kaum auf dem Schirm, dass man auch aus Gutedel-Trauben wunderbare Dessertweine machen kann“, sagte ein Schweizer Winzer.

Eine weitere Überraschung gab es in der Kategorie „Vinification spéciale“, wo ein Gutedel-Sekt des Ballrechten-Dottinger Weinguts Kiefer-Seufert mit 90,1 Punkten an der Spitze lag.

Ausgeweitet haben die Veranstalter die Ehrung der Besten aus unterschiedlichen Kategorien, die eine der begehrten Trophäen mit nach Hause nehmen konnten, eine edel gestaltete Stele aus Plexiglas für die persönliche Image-Werbung. Neun Sponsoren hatte man dafür gewinnen können, die je nach Branche auch die Gelegenheit für einen eigenen kleinen Werbeblock ergriffen, wie beispielsweise der Pflanzenschutz-Produzent Syngenta oder die Zeitschrift Vinum.

Die Auffächerung der Kategorien für die Trophäen soll die Teilnahme am Wettbewerb auch für weniger präsente Produzenten attraktiv machen. So warb man beispielsweise schon sehr lange um mehr Teilnehmer aus Frankreich, dafür gab es jetzt auch eine Trophäe für den besten französischen Gutedel aus dem Elsass.

Drei Trophäen für das Markgräflerland

Die deutschen Teilnehmer konnten sich über drei Trophäen freuen, von denen zwei auch von deutschen Sponsoren gestiftet waren: Der Etikettenproduzent Multicolor Suisse hatte die Trophäe für den besten aus der Kategorie „Vinification spéciale“ gestiftet, die Philipp Kiefer vom Weingut Kiefer-Seufert entgegennehmen konnte.

Von der Ersten Markgräfler Weinbruderschaft stammte die Trophäe für den Sieger in der Kategorie „Swing“. Armin Sütterlin überreichte sie an Karl-Ernst Zimmermann aus Schliengen.

Und der beste deutsche Wein wurde mit der Trophäe des Vereins Markgräfler Wein bedacht. Dass hier als Botschafterin die noch amtierende Markgräfler Weinprinzessin und ganz neu gewählte Badische Weinprinzessin Hannah Herrmann die Übergabe vornahm, wurde vom Publikum mit einem lebhaften Extra-Beifall bedacht: Noch nie war eine amtierende Weinhoheit bei der Preisverleihung im Schloss von Aigle aufgetreten. Gerne nahm Kellermeister Andreas Philipp vom „Winzerkeller Auggener Schäf“ die Trophäe entgegen.

In der Kategorie der Alten Weine gab es in diesem Jahr keine Medaillen für die Deutschen. Bei der Produktion von Gutedelweinen wird hier nach wie vor auf Jugendlichkeit gesetzt, der Gutedel wird in der Regel ein bis zwei Jahre nach der Ernte getrunken. Hier konnten vor allem die Produzenten aus der Schweiz mit beachtlichen Altersjahrgängen punkten: der älteste prämierte Wein stammte aus dem Jahr 1989. Und noch weitere vier prämierte Weine waren vor der Jahrtausendwende geerntet worden.

Ergebnisse für die Markgräfler Bewerber

Kategorie Blancs secs (bis 4 Gramm Restzucker): WG Wolfenweiler, 88,3 Punkte (Silber); Weingut Zimmermann, Schliengen, 88,1 Punkte (Silber)

Kategorie Edelsüß (ab 4 Gramm Restzucker): Winzerkeller Auggener Schäf, 92,3 Punkte (Gold; damit auch bester deutscher Wein); WG Britzingen, 90,4 Punkte (Gold); Weingut Wolfgang Löffler, Ballrechten-Dottingen, 90,1 Punkte (Gold); Bezirkskellerei Makrgräflerland, 87,2 Punkte (Silber)

Kategorie Vinification Spéciale: Weingut Kiefer-Seufert, Ballrechten-Dottingen, 90,1 Punkte (Gold); Weingut Ingo Ehret, Auggen, 87,1 Punkte (Silber); beide ausgezeichnet für Sekt brut

Kategorie Swing (bis 11,5 Volumenprozent Alkohol): Weingut Zimmermann, Schliengen, 89,0 Punkte (Gold); Weingut Feuerstein, Heitersheim, 88,0 Punkte (Silber); Winzerkeller Auggener Schäf, 87,5 Punkte (Silber).

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