Schliengen Die Entwicklung wird deutlich

Jutta Schütz
In der Mauchener Burgunderhalle gab es zum 40-jährigen Bestehen der BUND-Ortsgruppe Bad Bellingen-Schliengen eine Ausstellung zur Siedlungsentwicklung. Foto: Jutta Schütz

Ausstellung: BUND bietet interessante Einblicke in die Themen Natur und Siedlungsentwicklung

Schliengen - „Endlich wieder eine richtige Ausstellung, die man live besuchen kann“, so lauteten die Kommentare der Bürger, die zum 40-jährigen Bestehen der BUND-Ortsgruppe Bad Bellingen-Schliengen in die Mauchener Burgunderhalle kamen. Die Ortsgruppe hatte sich im Vorfeld darum gekümmert, dass ein Gang durch die Ausstellung „coronakonform“ ablaufen konnte.

Die Mischung aus Luftbildern, die die Entwicklung der Gemeinde Schliengen von 1945 bis 2019 zeigte, aus Fotos und Texten, die Aufgaben der BUND-Ortsgruppe darstellte, aus Bildern des Kunstforums Schliengen zur Thematik des Insektensterbens und damit einem wichtigen Natur- und Umweltthema, der Anwesenheit von Imkerin Magdalena Sutter aus Bad Bellingen und Vertretern der Werkssiedlung Kandern der Christophorus-Gemeinschaft sorgte für viele interessante Einblicke in die Themen Natur, Naturschutz und Umwelt.

Die rund 70 Gäste verteilten sich in größeren Abständen auf Halle und Vorplatz, was Sigrid Meinke als Ortsgruppen-Vorsitzende und auch Bürgermeister Christian Renkert erleichtert zur Kenntnis nahmen. In einer Ansprache schilderte Meineke die Entwicklung der Ortsgruppe, die vom Hertinger Imker Alfred Wagner 1981 gegründet worden war – das Waldsterben sei für ihn einer der Auslöser für aktive Naturschutzarbeit gewesen.

Die Aktivitäten der Ortsgruppe, die später von Wilfried Vollmer und nun von Meineke als Vorsitzenden koordiniert wurde, führten dazu, dass in Bad Bellingen und Schliengen nun auf fünf Hektar 22 Biotope gepflegt werden. „Deren bessere Vernetzung liegt uns am Herzen“, betonten sowohl Meineke als auch Bürgermeister Renkert. Renkert sprach hier auch für seinen Bad Bellinger Amtskollegen Carsten Vogelpohl. „Unsere Zusammenarbeit mit der BUND-Ortsgruppe ist sicher nicht immer reibungsfrei, aber wir bemühen uns, immer gangbare Wege zu wählen.“

Thomas HIls von der Christophorus-Gemeinschaft bedankte sich für die Einbindung der Bewohner der Werkssiedlung in aktive Naturschutz-Pflegemaßnahmen der Ortsgruppe. Seit Jahren beteiligen sich die Werkssiedlung an der Pflege der Weiden in Mauchen und stelle aus den Weidenruten Flechtarbeiten her, die sich wieder verkaufen lassen. „Das ist Inklusion im besten Sinne“, lobte Diehl.

Markus Wurster vom BUND Hochrhein lobte den interdisziplinären Ansatz der Ausstellung der Kultur, Naturschutz und auch Heimat- beziehungsweise Siedlungsgeschichte miteinander verbinde. „Siedlungsentwicklung hat eine unmittelbare Auswirkung auf die Natur und die Arten, die in der Landschaft vorkommen – verschwinden bestimmte Strukturen, verschwinden auch die Arten die in ihnen leben.“

Arno Thalheimer führte durch die Ausstellung zur Siedlungsgeschichte von Schliengen und beantwortete die Fragen der Gäste. Luftbilder aus den Jahren 1945, den 1970er und 1980er Jahren und dem Jahr 2019 waren von Vorstandsmitgliedern vor zwei Jahren nach verschiedenen Kriterien ausgewertet worden. Zum einen zeigen die Fotos die Siedlungsentwicklung der Gemeinde, mit der Darstellung von Handwerksbetrieben und Geschäften, die es einst in der Gemeinde gab und die es heute noch gibt, wobei die Handwerksbetriebe zu- und die Ladengeschäfte und Dienstleister deutlich abgenommen haben.

Wie viele kleinteilige Strukturen insbesondere mit alten Bäumen, Hecken oder Obstanlagen verschwunden sind, konnte man ebenfalls aus den Fotos entnehmen. Was die Bilder ebenfalls belegten, ist das Verschwinden der Bauernhöfe. 1945 existierten rund 15 Vollerwerbslandwirte auf Schliengener Gemarkung, 2019 waren es noch acht.

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