Schliengen Die evangelische Kirche im Wandel

Herbert Schumacher
Die Kirche in Niedereggenen mit dem Pfarrhaus: Hinzu kommen die Gotteshäuser in Obereggenen und Feldberg. Die evangelische Kirche will die Zahl der Gebäude reduzieren. Foto: Herbert Schumacher

Pfarrer Ralf Otterbach informiert über künftige Entwicklungen.

Das Gesamtbild der künftigen Kirchenbezirke und auch die Anzahl der noch zur Verfügung stehenden evangelischen Theologen dürfte sich schon in naher Zukunft ändern. So sah dies kürzlich Pfarrer Ralf Otterbach bei der Gemeindeversammlung.

Laut unterschiedlicher bisheriger Ankündigungen kommen große Veränderungen auf die Landeskirche und damit auch auf unsere Gemeinde zu, berichtete Pfarrer Otterbach. So müsste bei weniger Kirchenmitgliedern und damit mit weniger Kirchensteueraufkommen geplant und gewirtschaftet werden. Bisher sei jede Kirchengemeinde ziemlich eigenständig und unabhängig über die Runden gekommen, gab Otterbach zu bedenken. Dies unabhängig vom Nachbarn oder Bezirk. Was man brauchte gab’s bislang „vor Ort“. Inzwischen habe der Bezirkskirchenrat nach vielen Gesprächen und Überlegungen die Kirchengemeinden in sogenannte „Kooperationsgebiete“ zusammengeführt. Das Kooperationsgebiet „Markgräflerland 4“ umfasst Neuenburg, Schliengen, Auggen und Eggenertal-Feldberg. Dieses Gebilde bedeute jedoch nicht etwa eine neue Gemeinde, sondern die benannten jetzigen Gemeinden blieben dennoch selbstständig und souverän, bilden jedoch einen Verband und müssen darin aufeinander Rücksicht nehmen und gegebenenfalls zusammenarbeiten. Hierbei tauchen auch Fragen auf: Ergibt es Sinn, die Verwaltungen zu zentralisieren einschließlich Sekretariat-Personalbesetzung, oder Konfirmanden in großen Gruppen gemeinsam zu unterrichten? Oder kann Frauen- und Seniorenarbeit überregional angeboten werden? Deshalb müsse für jeden Bereich der Gemeindearbeit geprüft werden, wie diese künftig im Kooperationsgebiet angeboten und umgesetzt werden könne, gab der Gemeindepfarrer zu bedenken.

Natürlich dürfe man auch weiterhin „vor Ort“ arbeiten und etwas anbieten. Doch es werde in Zukunft kaum möglich sein, alles für alle überall anzubieten. Denn hierzu würden einfach die notwendigen Kapazitäten und Arbeitskräfte fehlen, ist sich Otterbach sicher. Andererseits wird die Anzahl der Personalstellen für Pfarrer reduziert werden. So müsste – voraussichtlich ab 2025, spätestens 2032 – eine Pfarrstelle eingespart werden. Die Pfarrstellen seien dann aber nicht mehr einzelnen Gemeinde zugeordnet, sondern alle Pfarrer müssten sich dann um alle Gemeinden gleichermaßen kümmern.

Die neu geplanten Kooperationsgebiete würden andererseits auch den kirchlichen Gebäudestand betreffen. Zwar werde keine Gemeinde dazu gezwungen, ein Gebäude zu verkaufen. Dennoch soll der Gebäudebestand schon bis 2032 um 30 Prozent reduziert werden. Betreffende Gebäude – außer Pfarrhäuser und Kirchen – würden jedoch eingeteilt in unterschiedliche Verzichts-Kategorien. Doch welche Gebäude in welche Kategorie eingeteilt würden, stünde derzeit noch zur Diskussion. Die letzte Entscheidung treffe hierzu dann jedenfalls der Bezirkskirchenrat. „Es ist und bleibt jedenfalls spannend“, resümierte Pfarrer Otterbach abschließend.

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