Schliengen Die Internetseite der WG ist offline

Weiler Zeitung
Die WG Schliengen erhält einen neuen Internetauftritt. Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Winzergenossenschaft: Einige Formulierungen müssen aus juristischen Gründen überarbeitet werden

Wer derzeit im Internet das „Sonnenstück“, die Homepage der Ersten Markgräfler Winzergenossenschaft Schliengen-Müllheim, ansteuert, greift ins Leere: „Not Found“ heißt es kurz und bündig.

Von Dorothee Philipp

Schliengen. „Wir sind für einige Formulierungen, die bereits seit Jahren auf der Webseite stehen, abgemahnt worden und haben die Webseite deswegen vom Netz genommen, weil sonst teure Abmahngebühren gedroht hätten“, erklärt Geschäftsführer Heiko Schapitz auf Nachfrage den aktuellen Missstand. So habe sich irgendwo auf der Seite der Begriff „besonders bekömmlich“ gefunden, der bei der Werbung für alkoholische Getränke nicht mehr verwendet werden darf. Zu diesem Thema gab es in jüngster Zeit einige viel diskutierte Prozesse, die vor allem Brauereien betrafen.

Auch in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der WG fand sich eine Passage, die das Fernabsatzgesetz (FernAbsG) betraf, ein Gesetz zum Verbraucherschutz bei Fernabsatzverträgen, das 2000 in Kraft trat und 2002 ins BGB integriert wurde. „Das sind Details, die einem nicht gleich auffallen“, erklärt Schapitz. Jetzt werden die AGB der Genossenschaft juristisch überarbeitet, damit man vor teuren Abmahnungen auch künftig sicher ist.

Aber nicht nur die AGB, sondern der ganze Auftritt im Web werde derzeit überarbeitet, sagt Schapitz. Die Optik und die Navigation sollen sich modern und benutzerfreundlich präsentieren. Dazu habe man einen neuen Anbieter beauftragt, der jetzt auch die ganzen Domains umziehen muss. Deswegen präsentiert sich der Hinweis, dass die Internetseite derzeit nicht verfügbar ist, so schmucklos anstelle eines netten Hinweises auf die „Baustelle“. In einigen Tagen soll die Homepage unter dem alten Markennamen „Sonnenstück“ im neuen, modernen Look wieder erreichbar sein, sagt Schapitz.

Auch sonst gebe es gute Nachrichten: Nachdem im vergangenen Jahr die Umsätze in zweistelligen Prozentzahlen zurückgegangen waren, verlangsamte sich dieser Trend im Dezember: „Da hatten wir noch sieben Prozent Rückgang, das war schon besser als erwartet“, sagt Schapitz. Und im Januar habe man ein Umsatzplus von acht Prozent verzeichnet. „Unsere Sanierungsmaßnahmen zeigen jetzt langsam Erfolg“, freut er sich.

Noch im Dezember war bei der Hauptversammlung der WG die Stimmung auf einem Tiefstand: Rückgang der Rebflächen, Kündigungen von Mitgliedern, Umsatzeinbußen und ein Rückgang der Auszahlungen hatten dem seit 1908 bestehenden Betrieb schwer zu schaffen gemacht.

Schapitz ist seit August 2018 Geschäftsführer. Im Mai will er die Mitglieder bei einer Mitgliederversammlung über den aktuellen Stand informieren.

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