Schliengen Die Wehr wird gefordert

Volker Münch
Für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst wurde vom stellvertretenden Kreisbrandmeister Dietmar Fink (links) und Gesamtkommandant Florian Sattler (rechts) Jörg Dellers (zweiter von rechts) ausgezeichnet. Neben ihm (von rechts) die Geehrten mit 25 Dienstjahren Christian Rufer, Patrick Palmie-Graf, Manfred Laatsch und Daniel Oswald. Foto: Volker Münch

Generalversammlung: Zahlreiche Einsätze für Schliengener Kameraden.

Schliengen - Die Schliengener Gesamtwehr hat in den vergangenen zwölf Monaten ein großes Arbeitspensum absolviert. Allein 45 Einsätze erforderten das Eingreifen der verschiedenen Abteilungen. Waren es früher Brände, die die Einsatzstatistik bestimmten, gibt es nun eine Verschiebung zu technischen Hilfeleistungen, berichtete Kommandant Florian Sattler bei der Generalversammlung.

Unwettereinsätze, ein schwerer Verkehrsunfall, ein Wohnungsbrand und jüngst ein Fahrzeugbrand gehören zu den Einsatzaufträgen. Darunter auch die Alarmierung durch die automatische Brandmeldeanlage auf Schloss Bürgeln, bei der sich das neue Einsatzkonzept bewährt habe. „Glücklicherweise gab es keine echte Notlage“, betonte Sattler.

Sorge bereitet dem Kommandanten nach wie vor die Wasserversorgung im Brandfall auf dem auf einer Anhöhe gelegenen Schloss, nachdem der Lippisbach in trockenen Jahreszeiten zu wenig Wasser vorhalte. Hier erhalte der im Berichtszeitraum erworbene transportable Pufferbehälter mit einem Volumen von 5000 Litern eine besondere Bedeutung. Er wird im Ernstfall vor Ort aufgestellt und über Tanklöschfahrzeuge befüllt.

Rückblick

Glücklich sei die Wehr über den neuen Gerätewagen Logistik, der nun das von der Feuerwehr Neuenburg ausgeliehene alte Löschfahrzeug LF 8 überflüssig mache. „Wir werden es in den nächsten Tagen zurückgeben“, kündigte der Kommandant an. Damit dieses neue Einsatzfahrzeug von möglichst vielen Feuerwehrleuten gefahren werden kann, hätten nun einige Kameraden die Qualifikation zum Feuerwehrführerschein für Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen erworben.

Weil die 131 aktiven Feuerwehrleute, darunter auch Frauen, in einer ländlichen Gegend ihren Dienst versehen, organisierte der Kommandant ein Seminar zur Großtierrettung. Ferner übte die Schliengener Gesamtwehr mit den Nachbarwehren aus Müllheim und Kandern die Vorgehensweise bei einem möglichen Brand auf Schloss Bürgeln.

Investitionen

„Wir haben alle geplanten Beschaffungen und Investitionen umsetzen können“, berichtete Sattler weiter. So erhielt die Fahrzeughalle in Mauchen eine Heizung, um das Einfrieren des Löschwassers zu vermeiden. Außerdem sei nun auch die Beschaffung der neuen Einsatzjacken abgeschlossen.

Ausbildung und Jugend

Im Rahmen der Ausbildung seien sechs neue Feuerwehrleute, darunter zwei junge Frauen, für die Einsatzarbeit fit gemacht worden. Im laufenden Jahr werde die Umstellung der Alarm- und Ausrückeordnung auf ein neues System, das über Eskalationsstufen definiert wird, vorangetrieben.

Gut aufgestellt sei auch die Jugendfeuerwehr mit knapp 40 Jugendlichen, die sich auf die Nachwuchsabteilungen in Schliengen, Mauchen und Obereggenen verteilen.

Jubiläum

Ferner laufen laut Sattler die Vorbereitungen zum 150-jährigen Bestehen der Feuerwehren in Schliengen und Mauchen im Jahr 2020 auf Hochtouren. „Ich möchte mich bei Bürgermeister Werner Bundschuh und seiner Verwaltung für die angenehme Zusammenarbeit bedanken“, betonte Sattler. Die Wünsche der Feuerwehr und die angemeldeten Bedarfe seien gehört und auch weitgehend umgesetzt worden.

Wahlen

Bei den Wahlen zum Feuerwehrausschuss wurden Klaus Rieder, Valentin Flühr, Klaus Sprich, Niclas Lorenz, Rainer Büchin und Ralf Gabelmann gewählt.

Zum Löschmeister befördert wurde Peter Mayer, Oberlöschmeister wurden Harald Ebert und Hannes Räuber, und zum Hauptlöschmeister wurde Stefan Graf ernannt.

Für mindestens 15 Jahre aktiven Feuerwehrdienst wurden Harald Ebert, Marco Frey, Peter Mayer, Lars Olliges, Christian Tröndlin, Markus Siegwolf, Florian Riehm, Hannes Räuber, Ryan Mähler, Alexander Barth, Stefan Graf und Pascal Hollenwäger mit dem Feuerwehrehrenzeichen des Landes in Bronze ausgezeichnet. Für 25 Jahre aktiven Dienst erhielten Manfred Laatsch, Daniel Oswald, Patrick Palmie-Graf und Christian Rufer das Feuerwehrehrenzeichen in Silber. Für 40 Jahre Dienst erhielt Jörg Dellers das Ehrenzeichen in Gold.

Dank für Unterstützung

Der stellvertretende Kreisbrandmeister Dietmar Fink lobte die große Einsatzbereitschaft der Gesamtwehr und dankte für die Unterstützung bei der Übung im Katzenbergtunnel. Den Dank für die gute Zusammenarbeit gab Bürgermeisterstellvertreter Klaus Rieder im Namen von Bürgermeister Werner Bundschuh zurück. Auch die Vertreter der Nachbarwehren, der Polizei und des DRK unterstrichen die gute Zusammenarbeit. „Die Stimmung in unseren Reihen ist gut, die Abteilungen arbeiten gut zusammen und wir konnten den früheren Ärger hinter uns lassen“, betonte Kommandant Florian Sattler.

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