Schliengen Drei Kirchen mit einem gemeinsamen Ziel

Weiler Zeitung
Die Teilnehmer versammelten sich auf dem „Steinenkreuzle“. Foto: Herbert Schumacher Foto: Weiler Zeitung

Gemeinden: Sternmarsch mit Symbolcharakter / Mehr als 100 Teilnehmer / Fusions-Prozess im Gange

Eggenertal/Feldberg (hs/boe). Auf große Resonanz ist der Fackellauf zur Anhöhe „Steinenkreuzle“ gestoßen, den die evangelischen Kirchengemeinden Niedereggenen (mit Liel) und Obereggenen sowie Feldberg zum zweiten Mal veranstaltet haben.

Punkt 18 Uhr machten sich die je mit einer brennenden Fackel ausgestatteten erwachsenen Teilnehmer von ihren jeweiligen Kirchen aus auf den Weg zum gemeinsamen Ziel. Fackelträger zogen zudem separat vom Obereggener Ortsteil Schallsingen her und ebenfalls vom Feldberger Teilort Gennenbach Richtung „Steinenkreuzle“.

Am markanten Panoramastandort „Steinenkreuzle“, wo zuvor ein Vorauskommando gleich mehrere Orientierungs- und Aufwärmfeuer entzündet hatte, konnte Pfarrer Ralf Otterbach erfreut die mehr als hundert Teilnehmer willkommen heißen – unter ihnen auch zahlreiche Kinder.

Über Lautsprecher ließ der Geistliche die Gemeindeglieder an seinen Betrachtungen teilhaben. Gemeinsam gesungene Lieder verbreiteten weihnachtliches Flair.

Die drei Kirchengemeinden sind bisher selbstständig, werden allerdings schon seit geraumer Zeit von einem Pfarramt aus verwaltet und von einem Pfarrer betreut. Seit 2010 ist Ralf Otterbach für alle drei Kirchengemeinden zuständig. „Dadurch sind die Gemeinden miteinander verbunden und (fast) alle Angebote gelten für alle Gemeindeglieder in gleicher Weise“, heißt es auf der Homepage der Kirche. Auch die Sitzungen der Kirchengemeinderäte finden gemeinsam statt. Inzwischen wird auch eine konkrete, formale Fusion angesteuert – Anfang des Jahres 2017 fanden zu diesem Thema bereits Gemeindeversammlungen statt.

Fragen zur Fusion werden geklärt – Entscheidung steht noch aus

„Wir sind auf dem Weg“, meinte Pfarrer Otterbach am Redaktionstelefon. Der Prozess sei im Gange, derzeit würden noch eine Reihe von Fragen und die Bedingungen einer Fusion geklärt, beispielsweise, was das Thema Finanzen angeht.

Bislang sei aber noch keine Entscheidung getroffen. Mit dieser sei frühestens im Laufe des kommenden Jahres zu rechnen. Im Vorfeld stünden aber erneut Gemeindeversammlungen an, betonte der Pfarrer.

Der Sternmarsch habe in diesem Zusammenhang auch einen symbolischen Charakter, meinte der Geistliche im Gespräch mit unserer Zeitung. Er verwies auf die schon bisher enge Zusammenarbeit der Gemeinden und die anvisierte Fusion. Das „Steinenkreuzle“ bilde mehr oder minder den geographischen Mittelpunkt der Kirchen.

Neu ist die kirchliche Zugehörigkeit von Feldberg ins Eggenertal übrigens nicht, wie ein Blick in die Historie zeigt. So schreibt Paula Hollenweger in ihrer Feldberger Ortschronik, dass Markgraf Karl am 8. Juli 1524 Feldberg zur eigenständigen Pfarrei erhob. Bis dahin zählten die Feldberger Christen zum Niedereggener „Kirchspiel“, wie die Bezeichnung früher lautete. Vom zum Nordhang führenden „Chilchstieg“ (Kirchsteig) wird in Feldberg heute noch gesprochen.

Erinnert wird dabei an die Zeiten, als die Feldberger nach einer mühevollen Arbeitswoche sich dort hinaufbegeben mussten, um dann über den Bergrücken (auch Steinenkreuzle) hinweg zum sonntäglichen Gottesdienst in die Niedereggener Kirche im Tal zu pilgern.

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