Schliengen Einnahmen kommen Jugend zugute

Weiler Zeitung
Die Sportfreunde Schliengen sind jeden Samstag am Bauhof vertreten und sammeln Papier und Pappe, um für die Jugendabteilung die Finanzen aufzubessern. An diesem Tag mit dabei sind Lutz Koch (rechts), Michael Döbelin (Bildmitte) und Timo Koch (links). Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Vereine: Sportfreunde Schliengen sammeln weiterhin Papier und Kartonage / Rückzug des Landkreises

Die Sportfreunde (SF) Schliengen machen mit dem Sammeln von Kartonagen weiter, trotz des Rückzugs des Landkreises Lörrach aus der Kartonagevergütung für die Vereine. Sie haben nun selbst einen Vertrag mit dem Entsorgungsunternehmen Remondis abgeschlossen.

Von Jutta Schütz

Schliengen. „Denn die Einnahmen aus der Kartonagesammlung sind wichtig für unsere Jugendarbeit“, sagt Jugendleiter Michael Döbelin. Die Gelder werden etwa für Trainingsmaterial ausgegeben.

Jeden Samstag stehen Freiwillige der Sportfreunde beim Schliengener Bauhof und nehmen Altpapier und Kartonagen entgegen – dieses Mal sind es Döbelin und Trainer Lutz Koch mit Sohn Timo. Manchmal werden bei diesem Termin auch Spenden direkt an die Sportfreunde überreicht. An diesem Tag sind es zum Beispiel 100 Euro von den Landfrauen Schliengen.

Dass der Landkreis sich zum Jahresbeginn aus der Unterstützung der Vereine in Form einer Vergütung der Kartonagesammlung zurückgezogen hat, sei schon bitter, aber „für den Kreis stand der Ertrag nicht mehr im Verhältnis zum Aufwand“, weiß Döbelin. Eine Infoveranstaltung für die 32 Vereine im Landkreis, die bisher Kartonage sammelten, gab es im Herbst. Dort erfuhren die Vereinsvertreter, dass der Landkreis einen finanziellen Aufwand von mehr als 60 000 Euro für die Kartonagesammlung hatte, der Ertrag aber nur bei 13 000 Euro lag.

Döbelin weist darauf hin, dass man als Verein die Wahl hatte, die Kartonageannahme künftig abzulehnen oder selbst einen Handel mit einem Entsorger anzustreben. „Nehmen wir die Kartonage und Mischpapier nicht mehr an, kommen auch weniger Leute, die Papier bringen, das wir nach wie vor vergütet bekommen. Für die Bürger ist das nämlich ein Fahrweg, und der würde im Fall der Verweigerung der Kartonageannahme dann nicht mehr zu unseren Containern führen, sondern dorthin, wo beides angenommen wird“, sagen Rechnerin Renate Sudhölter und Döbelin.

Rund 40 Tonnen Kartonage im Jahr landeten bisher beim Verein. Damit ist noch ein kleiner Gewinn möglich. Deshalb nun der Vertrag mit Remondis, erklärt Sudhölter. Für eine Tonne Papier werden dem Verein über den Kreis weiterhin 47 Euro vergütet. Ist der Markpreis gut, werden die Vereine an Überschüssen beteiligt. Für Kartonagen erhielt der Verein bisher 23 Euro pro Tonne über den Kreis. Das entfällt nun.

Schliengener sammeln beachtliche Menge

„Dass die Sportfreunde Schliengen mit Remondis einen Vertrag abgeschlossen haben, macht Sinn. Denn dieser Verein gehörte zu den zehn Vereinen im Landkreis, die eine beachtliche Menge an Kartonage sammelten“, stellt Silke Bienroth, Betriebsleiterin der Abfallwirtschaft Lörrach, fest. 2016 betrugen die Kosten für die Entsorger, die Container, Pressen und Transportfahrzeuge stellen, die der Landkreis zahlte, 57 370 Euro. „Dazu kamen die Versicherungsleistungen für die Fahrzeuge und der Personalaufwand von 12 818 Euro“, erklärt Bienroth, warum der Kreis aus der Kartonagevergütung ausgestiegen ist. Gerade 5500 Euro habe man an die Vereine auszahlen können. 50 000 Euro mussten über Müllgebühren finanziert werden.

Den zehn Vereinen, die große Kartonagemengen sammeln, habe man vorgeschlagen, entweder selbst das Material zu den Entsorgern zu bringen, wo die Ladung vergütet wird, oder mit einem Entsorger einen Vertrag zu schließen.

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