Schliengen Eltern brauchen Ferienbetreuung

Weiler Zeitung
Der Bedarf nach Kinderbetreuungsplätzen und -zeiten steigt in Schliengen. Sorge bereite insbesondere die Stellenbesetzung. Erzieherinnen und Erzieher sind knapp und heiß begehrt. Foto: sba/Monika Skolimowska

Gemeinderat: Neue Gruppe im Kindergarten Sonnenschein in Schliengen / Personal ist knapp

Es gibt mehr Bedarf an Betreuungsplätzen und -zeiten in den Kindertagesstätten. „Wir haben eine Bedarfserhebung gemacht uns sehen Mehrbedarf“, berichtete Bürgermeister Christian Renkert.

Von Alexander Anlicker

Schliengen. Das Thema Kinderbetreuung beschäftigte den Schliengener Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Die Bedarfsumfrage macht deutlich, dass die Nachfrage weiterhin im Bereich der verlängerten Öffnungszeiten, mit sechs bis sieben Stunden Betreuung am Tag, sowie in der Halbtagsbetreuung liege. Aber auch die Nachfrage an Ganztagsbetreuungsplätzen mit durchgehender Betreuung von 7 bis 16.30 Uhr habe zugenommen, heißt es in der Beratungsvorlage der Verwaltung.

Als kurzfristige Lösung wurde die Neugründung einer weiteren Kindergartengruppe („Tante Mu“) in der Kindertagesstätte Sonnenschein in Schliengen beschlossen. Diese hat Betreuungszeiten von 7 bis 14 Uhr. In einem weiteren Tagesordnungspunkt brachte das Gremium mit dem Bauantrag und der Auftragsvergabe für einen Bauwagen die Einrichtung eines Waldkindergartens im Ortsteil Liel auf den Weg.

Sorge bereitet Bürgermeister und Ratsmitglieder das Thema Personal. „Das größte Problem ist, überhaupt Erzieherinnen zu bekommen“, meinte Gemeinderat Hartmut Sommerhalter. Schon jetzt sei es schwierig, freie Stellen zu besetzen, sagte auch der Bürgermeister. Dies sei auch ein Grund, warum man die Eltern über den Wegfall der Sommerferienbetreuung informiert habe. Die Gemeinde arbeite aber an einer externen Lösung, ergänzte er.

Eine Mutter hatte den Wegfall der Sommerferienbetreuung zu Beginn der Sitzung bei den Bürgerfragen moniert. „Es gibt Eltern, die dann im Sommer keine Betreuung für ihre Kinder haben“, sagte sie und verwies auf die Erntezeit in der Landwirtschaft aber auch auf Berufstätige die ihren Urlaub während der Betriebsferien nehmen müssen. Der Wegfall der Sommerferienbetreuung entspreche zudem einer sechsprozentigen Gebührenerhöhung.

Auch beim Thema Gebühren mahnte sie mehr Transparenz an. Eine gleichmäßige prozentuale Erhöhung sei für die Eltern nachvollziehbar als die festen Sprünge, die für die einen fünf und die anderen zehn Prozent mehr ausmachten.

Bei den Gebühren hatte man bisher immer glatte Schritte gemacht, erklärte der Bürgermeister. Der Gemeinderat stimmte hier auch dem Vorschlag der Verwaltung zu. Renkert griff den Vorschlag von Gemeinderat Michael Schmitt-Mittermeier auf, dass die Kindergartenleitung im Gemeinderat den Arbeitsablauf, die Organisation und die Kostenberechnung in der Einrichtung vorstellt. „Es ist nicht so einfach, eine Ferienbetreuung zu organisieren“, meinte er.

Was das Thema Ferienbetreuung angeht, vertrat Hartmut Sommerhalter die Ansicht, dass auch Kinder ein Recht auf drei Wochen Ferien (vom Kindergarten) hätten. Der Mauchener Ortsvorsteher bemängelte zudem den niedrigen Rücklauf bei der Bedarfsumfrage.

Gemeinderat Georg Hoffmann erkundigte sich nach der Unterstützung für bedürftige Familien. Die zuständige Sachbearbeiterin Sophia Lutz wies daraufhin, dass beispielsweise das Jobcenter Gebühren und Kosten für das Essen übernehme. Gemeinderat Schmitt-Mittermeier regte an, dass die Gemeinde mehr über diese Unterstützungsangebote informieren sollte.

Ferner beschloss der Gemeinderat die Bezuschussung von maximal 20 Betreuungsplätzen (Tageseltern) in der Kindertagespflege für maximal 30 Stunden in der Woche mit drei Euro pro Stunde, zusätzlich zur Förderung des Landkreises in Höhe von 6,50 Euro pro Stunde.

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