Mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrags 1918 waren das Elsass und Lothringen, seit 1871 dem Deutschen Reich zugehörig, wieder an Frankreich zurückgegeben worden, was sich neben der Ausweisung vieler „Reichsdeutscher“ auch in der konsequenten Durchsetzung des Französischen als Amtssprache und im Schulunterricht bemerkbar machte.
In Riedisheim war man darüber froh, wie Aufnahmen einer fröhlichen Parade mit festlich geschmückten Wagen zum ersten Nationalfeiertag nach dem Krieg am 14. Juli 1919 zeigen.
Dem vorangegangen waren bewegte Zeiten: Inspiriert vom Kieler Matrosenaufstand hatten zurückkehrende elsässische Soldaten zusammen mit Arbeitern am 10. November in Strasburg die (Räte-) Republik Elsass-Lothringen ausgerufen, die ganze drei Tage Bestand hatte. „Am 13. November wehte die Rote Fahne auf der Kathedrale“, heißt es auf einer Schautafel.