Schliengen Freie Wähler wollen sich behaupten

Dorothee Philipp
Die Kommunalwahlen im Fokus: Gut besucht war die Hauptversammlung der Freien Wähler Schliengen. Foto: Dorothee Philipp

Politik: Stärkste Fraktion bereitet sich auf Kommunalwahl vor. Moritz und Pfeiffer hören auf.

Schliengen - Auch bei der stärksten Fraktion des Schliengener Gemeinderats, den Freien Wählern (FW), laufen die Vorbereitungen für die Kommunalwahl am 26. Mai. Auf der Liste stehen bereits einige Bewerber. Nicht mehr kandidieren wollen der Vorsitzende Markus Moritz und der ebenfalls langjährige Gemeinderat Wolfgang Pfeiffer sowie Martin Geitlinger. Damit scheiden drei der insgesamt sechs FW-Ratsmitglieder aus.

Die Kommunalwahlen waren das bestimmende Thema bei der Hauptversammlung der Freien Wähler unter dem Vorsitz von Markus Moritz. Gekommen waren nicht nur Mitglieder, sondern auch Interessierte, die sich vorstellen können, auf der Liste des Vereins zu kandidieren, der sich in seiner Satzung der „organisierten, am Gemeinwohl orientierten Einflussnahme unabhängiger Bürger auf kommunalpolitische Entscheidungen in der Gemeinde Schliengen“ verschrieben hat. Insofern unterscheiden sich die Freien Wähler von den etablierten politischen Parteien, als sie ausschließlich konkrete Sachpolitik verfolgen.

Die Bewerber

Moritz selbst, lange Jahre Ratsmitglied, wird zur nächsten Kommunalwahl nicht mehr antreten. Auch Wolfgang Pfeiffer und Martin Geitlinger hören auf.

Für eine Wiederwahl bereit stehen Thomas Sattler (Liel), der auch sein Mandat als Kreisrat weiterführen will, Thomas Schneider und Karl-Ernst Seemann (Obereggenen). Weiter bewerben werden sich laut Moritz Sebastian Koch, Alexander Lukas und Matthias Bundschuh für den Kernort, für Liel Jürgen Hegebarth, der dort bereits im Ortschaftsrat sitzt, für Obereggenen Hannes Räuber und Carena Rieger. Für die Ortschaften Mauchen und Niedereggenen suche man weitere Kandidaten, betonte Moritz. „Wichtig ist, dass die Listen gut gefüllt sind.“ Besonders freue man sich, wenn sich noch mehr junge Leute und Frauen für das Ehrenamt interessieren.

Auch für die Kreistagswahlen wird noch ein weiterer Bewerber gesucht. Die Wahlen zu den jeweiligen Ortschaftsräten werden nach neuem Recht nur noch über Namenslisten und nicht mehr über Fraktionen organisiert.

Neues Gewerbegebiet

In seinem Blick auf die zurückliegende Legislaturperiode stellte Moritz fest, dass Gemeinderat und Verwaltung in Schliengen vieles auf den Weg gebracht haben, was der neu gewählte Gemeinderat dann umsetzen muss. Einige neue Wohngebiete werden kommen, darunter mit dem „Wasengärtle“ das größte der zurückliegenden Jahre, die Ortsmitte wird mit einem Kreisverkehr umgestaltet, der Landkreis wird eine Senioren-Residenz bauen. „Diese Dinge sind alle sauber gelöst“, lobte Moritz. Und doch gebe es für die „Neuen“ auch genügend Aufgaben. Man müsse sich Gedanken über ein neues Gewerbegebiet machen, da die ausgewiesenen Flächen alle belegt seien.

Die interkommunale Kooperation eines Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK) der Gemeinden Schliengen, Kandern und Bad Bellingen sei zwar angestoßen, aber noch nicht realisiert. Hier geht es nach Moritz auch darum, durch Flurbereinigungsverfahren das landwirtschaftliche Wegenetz für die heutigen Ansprüche auszubauen.

2021 endet Bundschuh-Ära

Ungeklärt sei auch noch, wer die Kosten trägt, um die über Wohngebiete verlaufende Hochspannungsleitung unter die Erde zu bringen. Und Weinwirtschaft, Gastronomie und Tourismus hätten dringend ein „Leuchtturmprojekt“ nötig, das die Umsätze ankurbelt. Und schließlich: Im Jahr 2021 muss ein neues Gemeindeoberhaupt gewählt werden. Dann wird, bedingt durch das geltende Wahlgesetz, die Ära von Werner Bundschuh zu Ende sein. „Die Verwaltung und ihr Stil wird sich dann mit Sicherheit verändern“, sagte Moritz. Wobei ein Wandel auch die Potenziale neuer Ideen in sich trage.

Schule und Kindergärten

Unsicher sei auch, wie lange die gute Konjunktur noch anhält, die der Gemeinde seit Jahren einen Schuldenstand von „Null“ und damit einigen Spielraum für wichtige Investitionen beschert hat, sagte Moritz. Wobei er auf den hohen Stellenwert der Schule und der Kindergärten hinwies. Er erinnerte daran, dass die Freien Wähler in jeder Haushaltsrede darauf hinwiesen, die Ausgaben, auch mittel- und langfristig im Auge zu behalten.

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