Schliengen Für Bundschuh ist 2021 Schluss

Weiler Zeitung

Gemeinderat: Bürgermeister strebt keine weitere Amtszeit an / Macher und offen für Neues

Die Amtszeit von Werner Bundschuh als Schliengener Bürgermeister endet definitiv 2021. Bundschuh, der am Donnerstag auf 30 Dienstjahre im Schliengener Rathaus zurückblickte, gab dies am Ende der Gemeinderatssitzung bekannt.

Von Alexander Anlicker

Schliengen. Der ungewohnte Sitzungstermin mitten in den Sommerferien war zwar mit den Erweiterungsplänen für die Grundschulen in den Ortsteilen Mauchen, Niedereggenen und Liel begründet. Inoffiziell galt es natürlich, die 30-jährige Amtszeit des Rathauschefs zu feiern.

„Auf den Tag genau vor 30 Jahren hat Bürgermeister Werner Bundschuh seinen Dienst in unserer Gemeinde angetreten – eine kaum vorstellbare Zeit“, stellte Gemeinderat Thomas Sattler zu Beginn seiner Laudatio auf den langjährigen Rathauschef fest. Mehr als eine Generation Schliengener bringe den Bürgermeister nur mit dem Namen Bundschuh in Verbindung. Am Anfang von Bundschuhs Amtszeit stand die Umsetzung von lange gehegten Wunschprojekten, betonte Sattler und nannte unter anderem den Bau des Bürger- und Gästehauses, die Einrichtung des Gewerbegebiets sowie das Baugebiet Hofmatten in Liel.

„Diplomatie gehört nicht zu den Eigenschaften, die einem bei Werner Bundschuh einfallen“, sagte Sattler. Er attestierte dem Rathauschef aber auch die nötige Einsicht, wenn Projekte nicht durchsetzbar waren. Als Beispiel nannte er die Golfplatzpläne am Schliengener Berg, die letztlich doch nicht in den Flächennutzungsplan aufgenommen wurden, oder das Projekt einer Feriensiedlung im Eggenertal.

Das in den Ortsteilen noch Schulen vorhanden seien, sei auch ein Verdienst von Werner Bundschuh, hob Sattler hervor. Die Sicherung und der Erhalt der Infrastruktur in den Ortsteilen sei in den vergangenen drei Jahrzehnten immer ein Anliegen von Bundschuh gewesen. So sei beispielsweise der Verkauf der Rathäuser in den Ortsteilen immer auch zur Finanzierung von Investitionen genutzt worden.

„In all dieser Zeit bewies unser Bürgermeister nicht nur, dass er ein Macher ist, sondern dass er auch offen für Neues ist“, lobte Sattler. So habe Schliengen als eine der ersten Gemeinden nicht nur ihre Straßenbeleuchtung auf LED-Technik umgestellt, sondern an der Schule auch Lernateliers eingeführt. Zudem verwies Sattler auf den Waldfriedhof und den Naturkindergarten.

„Wenn ich mit denächst 68 Jahren auf ein privates und politisches Leben zurückblicke, so hat es drei Phasen gegeben“, sagte Bundschuh. Seine liebste Phase sei die Ausbildung zum Landwirt bei seinem Vater gewesen, die interessanteste die Zeit in Stuttgart. Die schönste Zeit habe er aber in Schliengen gehabt.

Der Rathauschef lobte in seinen Dankesworten den Zusammenhalt und den Korpsgeist im Gemeinderat und mit den Ortsvorstehern. Zudem habe er auf Sachbearbeiterebene immer richtig gute Partner beim Regierungspräsidum, beim Landratsamt und in den Ministerien gehabt.

Obwohl er noch einmal kandidieren und bis zum 73. Lebensjahr das Bürgermeisteramt ausfüllen könnte, habe er sich entschieden, nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stehen. „Ich verspreche, ich werde als Alt-Bürgermeister keine Leserbriefe schreiben“, betonte Bundschuh mit einem humorvollen Seitenhieb auf eine Nachbargemeinde im Norden.

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