Jeder Markgräfler Bürger kannte Bürgeln und war schon oben auf dem Schloss, denn bereits die Schüler kamen mit dessen Geschichte in Berührung. 700 Jahre residierte hier das Benediktinerkloster St. Blasien als größter Grundbesitzer im Markgräflerland. Generationen von Bauern waren dem Kloster gegenüber steuerpflichtig. Auch nach dessen Auflösung 1807 blieb das Gefühl der engen Verbundenheit, wie ein Markgräfler einmal treffend bemerkte: „Schließlich haben unsere Vorfahren das Schloss durch ihre Abgaben bezahlt!“ Da ist schon was Wahres dran.
Nach 1807 fiel das Gebäude an den Badischen Staat, der es an einen Landwirt weiterverkaufte. Doch dessen Schwiegersöhne fanden die Landwirtschaft hier oben zu beschwerlich und erkannten die Zeichen der Zeit: in Badenweiler wurde ein Grandhotel errichtet, das „Römerbad“, des weiteren waren Adelige und reiche Bürger der Gründerzeit in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts unterwegs auf Schwarzwaldhöhen.
Bürgeln wurde zur Anlaufstelle und Pension für diese Gäste und Wanderer, und zwischen all diesen tummelten sich neugierig die Markgräfler und staunten. In den Übernachtungsbüchern kann man heute noch diese illustren Reisenden aus ganz Europa finden, Fürsten aus Russland, Engländer auch aus Schloss Windsor, aber auch Generäle, die 1870 den deutsch-französischen Krieg geplant haben. Dazwischen der junge Franklin D. Roosevelt, der es später bis zum Präsidenten der Vereinigten Staaten brachte.