Schliengen Geschichtsverein hat einige Pläne

Weiler Zeitung
Exkursionen zur Regionalgeschichte gehören mit zur Arbeit des Geschichtsvereins Markgräflerland.Foto: Alexander Anlicker Foto: Weiler Zeitung

Hauptversammlung: Nächster Jahresband soll von Wehr handeln / Finanzierung des Drucks ein Thema

Auch der Geschichtsverein Markgräflerland muss der Corona-Pandemie Tribut zollen. Statt eines ganztägigen Programms mit Führungen, Mittagessen und Hauptversammlung in Zusammenhang mit dem Schliengener Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung vor 1200 Jahren musste die Veranstaltung auf den Nachmittag beschränkt werden.

Schliengen (hb). Die Gemeinde Schliengen hatte ihre Jubiläumsfeierlichkeiten frühzeitig abgesagt. Zudem hatte sich während der Vorbereitungen durch eine Neubewertung der Urkunde herausgestellt, dass diese nicht auf das Jahr 820 sondern ein Jahr später auf 821 zu datieren ist. Insofern kann die Gemeinde voraussichtlich im kommenden Jahr dann ihr „richtiges“ Jubiläum feiern.

Nach der Führung mit der Schliengener Archivarin Petra Maier und ihren Mann durch das historische Schliengen (wir berichteten) trafen sich die gut 40 Mitglieder im Anschluss im Landgasthof Graf zur turnusmäßigen Hauptversammlung. Die Sitzung fand unter Einhaltung der Abstandsregeln im Innenhof statt.

Bericht des Vorsitzenden

Der Vorsitzende Hubert Bernnat freute sich über den guten Besuch der Jahrestagung trotz Corona. In seinem Bericht dankte er der Gemeinde Schliengen mit Bürgermeister Christian Renkert und vor allem Archivarin Petra Maier für die gute Zusammenarbeit bei der Erstellung des Jahresbandes 2020 mit dem Schwerpunkt Schliengen. Maier kümmerte sich um die Schliengener Beiträge, die mit insgesamt 132 Seiten umfang- und facettenreich gestaltet werden konnten, wie der Vorsitzende darlegte. Die Themen reichten von den Schliengener Bohnerz- und Jaspis-Lagerstätten bis zu den Euthanasie-Opfern aus dem Ort während der Nationalsozialistischen Diktatur. Insgesamt sei der Jahresband mit 272 Seiten einer der umfangreichsten in der Geschichte des Vereins.

Broschüre geplant

Immer noch steht auch die Herausgabe einer Broschüre über den Begriff „Markgräflerland“ an, wofür Jan Merk, Leiter des Markgräfler Museums in Müllheim, schon wesentliche Vorarbeiten geleistet und in gut besuchten Vorträgen berichtet habe. Als Erscheinungstermin ist Anfang Dezember anvisiert. Die Jahrestagung 2021 wird wohl in Wehr stattfinden, der Jahresband wird sich mit der Transformation der Textilareale beschäftigen. Lange Zeit war die Textilindustrie vorherrschend, nun ist sie beinahe verschwunden. Geblieben sind aber die Areale, für die es nun neue Nutzungen zu finden galt oder noch zu finden gilt.

Spannend sei auch die Frage, welche Spuren erhalten bleiben sollen. Bernnat nutzte zudem die Gelegenheit, Thomas Quartier mit einem kleinen Geschenk für die jahrelange Betreuung und Gestaltung der Vereins-Homepage zu danken. Erfreulicherweise, so der Vorsitzende, hat Quartier mit Mike Brombacher einen Nachfolger gefunden, so dass die Arbeit nahtlos weitergeht.

Ehrenmitglieder ernannt

Schwerer wiege dagegen, dass Horst Öttle aus Alters- und Gesundheitsgründen seine Vorstandsarbeit aufgeben musste. Er und seine Frau hätten seit dem Jahr 2006 den Vertrieb und die Verteilung der Jahresbände an die Mitglieder zuverlässig und aufwendig organisiert. Sie waren dem Verein eine schier unersetzliche Stütze, so Bernnat. Der Vorstand ist sich einig, dass diese Arbeit nun auf mehrere Schultern verteilt werden muss. Die Mitglieder stimmten einstimmig dem Vorstandsbeschluss zu, beide zu Ehrenmitgliedern zu ernennen.

Kassenbericht

In einem Jahr ohne Wahlen gab Harald Klemm noch den Kassenbericht. Der Verein hat gut 800 Mitglieder. Trotz noch guter Finanzlage werde sich der Vorstand für die Zukunft Gedanken machen müssen, wie Druck und Vertrieb der Jahresbände zu finanzieren sind.

Ausblick

Auch das geplante Markgräfler Familiennamenbuch macht Fortschritte. Für alle Gemeinden sind die Bücher entweder fertig oder in Arbeit. Für die Zusammenfassung aller Ortsfamilienbücher ist in der dafür eigenen Kasse genügend Geld vorhanden.

Die Hauptversammlung erteilte Harald Klemm, nachdem ihm die Kassenprüfer eine einwandfreie Kassenführung bescheinigt hatten, zum Abschluss der Sitzung einstimmig die Entlastung.

Der Geschichtsverein Markgräflerland wurde im Jahr 1929 gegründet und zählt derzeit gut 800 Mitglieder. Er hat sich der Erforschung der Geschichte des Markgräflerlands verschrieben und bringt einen Jahresband zu einem spezifischen Thema heraus. Vorsitzender ist Hubert Bernnat, E-Mail: 1.vorsitzender@geschichtsverein-markgraeflerland.de. Näheres unter www.geschichtsverein-markgraeflerland.de.

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