Schliengen Gespür für Kombination von Farben

Weiler Zeitung
Der Schliengener Maler Jean-Jacques Thor stellt in seiner Heimatstadt Neuf-Brisach aus. Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Kunst: Der Maler Jean-Jacques Thor lebt in Schliengen und stellt im elsässischen Neuf-Brisach aus

In der sechsten internationalen Kunstausstellung der Galerie La Tour des Beaux Arts in Neuf-Brisach zeigen 62 Künstler aus der ganzen Region ihre Arbeiten. Unter ihnen ist auch der Maler Jean-Jacques Thor, der als Ruheständler seit einem Jahr in Schliengen lebt.

Von Dorothee Philipp

Schliengen. Er wurde in Neuf-Brisach geboren, verbrachte aber die meiste Zeit seines Berufslebens als Elektrotechniker in Deutschland. „Seit ich 1963 in Kehl meine Frau kennengelernt hatte, lebe ich in Deutschland“, erzählt er. Lachend zeigt er auf einen hölzernen Kleiderbügel, der mit einem Gebirgspanorama bemalt ist: „Das war mein erstes Gemälde, ein Geschenk an meine Frau“, sagt er. Heute bezeichnet er diese ersten Versuche als „Katastrophe“. In einem Kurs für Bauernmalerei eignete er sich eine solide Maltechnik an. Dann habe ihn die Malerei nicht mehr losgelassen.

Von den schnell trocknenden Acrylfarben habe er sich bald abgewandt und begonnen, mit Ölfarben zu malen. „Das braucht zwar länger zum Trocknen, aber man kann den Bildern durch verschiedene Malschichten sehr viel mehr Tiefe geben“, ist Thor überzeugt. Er selbst bezeichnet sich als Autodidakt, besuchte aber auch Kurse an der Kunstschule Hohenstein im Neckartal und tauschte sich mit anderen Künstlern aus.

Seine ersten Bilder waren Landschaften und Dorfansichten, viele davon am Mittelmeer. Aber auch pittoreske Motive mit schönen Fachwerkhöfen im Elsass gelangen ihm. Und in seinem Atelier hängt ein großformatiges Gemälde mit der maurischen Stadtburg Alhambra im spanischen Granada, das den orientalischen Zauber dieses Bauwerks und seine Einbettung in die Landschaft meisterhaft einfängt.

Die Inspiration für die meisten seiner Landschaftsmotive findet Thor auf Fotografien. Mit der Zeit habe er sich aber auch zur abstrakten Malerei hingezogen gefühlt, berichtet er weiter. Auch hier hat er schnell ein Terrain gefunden, auf dem er sich künstlerisch ausdrücken kann: Ein sicheres Gespür für die Kombination von Farben, für Tiefe im Bild und für die Verteilung der Kräfte. Seine abstrakten Arbeiten belässt Thor ohne Titel, der Betrachter soll selbst den Dialog mit dem Bild aufnehmen und seine eigenen Gedanken einbringen.

Seine Bilder hatten schon in zahlreichen Ausstellungen Erfolg, so in Überlingen, Heiligenzimmern, Bad Dürrheim, Rosenfeld und Balingen. Jetzt im Ruhestand habe es ihn wieder in die Nähe Frankreichs gezogen, aber er habe in Deutschland bleiben wollen, erklärt Thor die Wahl seines jetzigen Wohnorts.

Dass er jetzt in seiner Heimatstadt ausstellen kann, freut ihn ungemein. Er lobt die Räumlichkeiten der Galerie in den alten Mauern der Vauban-Festung, die sich für die Präsentation von Kunst hervorragend eignen. Zur Ausstellung ist auch ein Katalog erschienen.

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