„Vor allem die Älteren vermissen das gemütliche Beisammensein. Sie bedauern das ausdrücklich, jeder sieht aber ein, dass es derzeit nicht anders geht“, berichtet Senft. Auch sie findet es schade, dass die herzlichen Begegnungen derzeit nicht möglich seien. Vor allem bei den Spendern, die teils schon Jahrzehnte kommen, gab es immer ein großes „Hallo“ und einen kleinen Plausch, erzählt Senft.
„Das Persönliche fehlt – den Spendern, aber auch uns Helfern“, macht die langjährige Vorsitzende deutlich. Trotz Plexiglas und Masken sei man aber bemüht, den Spendern zumindest ein paar nette Worte mit auf den Weg zu geben.
Händeringend Helfer gesucht
Die Blutspende veranstaltet der Ortsverein gemeinsam mit dem DRK-Blutspendedienst. Zum Termin reisen zwei Teams mit Ärzten an.
„Große Probleme“ hatte der DRK-Ortsverein indes, genügend eigene Helfer zusammen zu trommeln. Viele seien im Urlaub. „Wir haben händeringend gesucht, zum Glück sind noch Familienangehörige eines Mitglieds eingesprungen“, so die Vorsitzende.
15 000 Spenden pro Tag
Helga Senft hofft, dass nicht so viele Spender im Urlaub weilen. „Blutspenden werden dringend benötigt, vor allem auch jetzt in der Ferienzeit“, macht sie deutlich. In Deutschland werden pro Tag etwa 15 000 Blutspenden gebraucht, die unter anderem Krebspatienten und Unfallopfern das Leben retten können. Rund 80 Prozent der Menschen benötigen mindestens einmal im Leben fremdes Blut oder daraus erzeugte Produkte, gibt sie zu bedenken.
Kein Rückgang bei Spendern
Erfreulich sei, dass es in Schliengen unter Corona bisher keinen Rückgang bei den Spenderzahlen gab – sondern vielmehr eine spürbare Zunahme. Während beim Juni-Termin 2018 und 2019 insgesamt 160 beziehungsweise 200 Spender gezählt wurden, waren es 2020 und 2021 261 beziehungsweise 255 Spender. „Beim jüngsten Juni-Termin kamen mit 18 Personen auch erfreulich viele Erstspender“, berichtet Senft. Wichtig sei, dass diese Spender bei der Stange bleiben und regelmäßig ihr Blut geben, hofft Senft, die seit 25 Jahren DRK-Ortsvereinsvorsitzende ist.
Besonders dankbar sei man für den treuen Stamm an Spendern, die gewissenhaft alle vier Schliengener Blutspendetermine im Jahr wahrnehmen. „Diese werden aber leider weniger“, verweist Senft auf die Altersgrenze beim Blut spenden, die bei 67 Jahren beziehungsweise – mit ärztlichem Attest – bei 72 Jahren liegt.
Das Motiv: anderen helfen
Gemeinsam hätten alle Spender indes das Motiv, warum sie ihr Blut geben: „anderen Leuten zu helfen“. Helga Senft hofft, dass möglichst viele wieder diesem Beispiel folgen werden.
Der DRK-Ortsverein Schliengen veranstaltet mit dem DRK-Blutspendedienst einen Blutspendetermin am Donnerstag, 26. August, von 14.30 bis 19.30 Uhr im Bürger- und Gästehaus. Vorab muss online ein Termin reserviert werden (https://terminreservierung.blutspende.de).
Das DRK bittet, nur zur Blutspende zu kommen, wenn sich die Spender gesund und fit fühlen. Nach einer Impfung mit den in Deutschland zugelassenen SARS-CoV-2- Impfstoffen ist keine Spenderrückstellung erforderlich. Spendewillige, die sich kürzlich im Ausland aufgehalten haben, können sich unter www.blutspende.de/corona informieren, ob sie spenden dürfen.