Schliengen Heim für Wiedehopf und Eidechsen

Weiler Zeitung
Das restaurierte Teilstück der Trockenmauer bei NiedereggenenFoto: zVg / hs Foto: Weiler Zeitung

Biotop: Arbeitsgruppe Naturschutz Markgräflerland restauriert weitere 15 Meter Trockenmauer

Im einstigen Niedereggener Rebberg Sonnhole wurde ein weiteres Stück Trockenmauer restauriert. Mit der fachkundigen Wiederherstellung haben auch Tiere und Pflanzen eine neue Heimat erhalten.

Schliengen-Niedereggenen (anl). Westlich der Kirche von Niedereggnenen befindet sich das Gewann Sonnhole. Die dortigen Rebflächen werden aufgrund der steilen Lage nicht mehr bewirtschaftet und die alten Trockenmauern waren teilweise verfallen.

Seit 2005 bemüht sich die Arbeitsgruppe Naturschutz Markgräflerland (ANM), ein Zusammenschluss von verschiedenen Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins, um den Erhalt und die Wiederherstellung der Trockenmauern. Jahr für Jahr saniert der Verein ein Teil der Mauer. So wurde kürzlich während drei Wochen ein gut 15 Meter langes Stück in einem schwierigen Abschnitt restauriert. Zwei festangestellte Landschaftspfleger der ANM haben gemeinsam mit dem Landwirt und Trockenmauerexperten Erich Rütschle die Mauer abgetragen und mit Kalksandstein neu aufgebaut, erklärte die Vorsitzend der Arbeitsgruppe, Angelika Hofer-Hermann, auf Nachfrage unserer Zeitung. „Rütschle arbeitet seit Jahrzehnten mit uns“, freut sich die Vorsitzende der Arbeitsgruppe über die fachkundige Unterstützung.

Wichtig sei beim Aufbau der Trockenmauern Hohlräume nach innen auszuformen. Diese bieten so Nistplätze für Vögel. Größere Hohlräume bieten beispielsweise dem Wiedehopf ein Quartier. Kleinere Zwischenräume bieten Mauer- und Zauneidechsen eine Heimat, weiß Hofer-Hermann. Beide Eidechsenarten hätten an diesem Standort sehr schöne Bestände entwickelt.

Sie selbst kümmert sich mit um die Bepflanzung der Trockenmauern. Normalerweise dauert die natürliche Besiedlung mit Pflanzen gut zehn Jahre. Die Naturschützer helfen etwas nach und verpflanzen beispielsweise den Mauerpfeffer von alten auf neue Mauerkronen.

Finanziert wird die Maßnahme unter anderem mit Fördergeldern vom Land, erklärt Hofer-Hermann.

Auf einem halben Hektar wurden Reben gepflanzt

Auf einer etwa einen halben Hektar großen Fläche baut die ANM auch Wein an. Dies um zu zeigen , dass die Mauern einst für die Reben angelegt wurden. Um den Pflegeaufwand gering zu halten, wird dort die pilzresistente Sorte Sauvignon gris angebaut.

Entlang der Mauern führt der etwa 1,4 Kilometer lange Trockenmauerweg, der oberhalb des Friedhofs beginnt. Schautafeln informieren über den Bau von Trockenmauern und stellen die Flora und Fauna vor.

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