Frische Spuren
Am Rand des Auwäldchens liegt eine große Weide flach auf der Erde, am unteren Ende sind deutlich die Spuren des Bibers zu sehen, der den stattlichen Baum erst vor wenigen Tagen mit seinen scharfen Zähnen gefällt hat. Die Rinde des Baums wird dem Biber eine ganze Zeit lang Nahrung liefern. Das schlimmste was der Mensch jetzt tun kann, wäre, den Stamm wegzuräumen, erklärt die Bibermanagerin. Der Biber müsste dann den nächsten Baum fällen um seinen Hunger zu stillen. Der übrig bleibende Stamm erfüllt anschließend als Totholz seine ökologische Aufgabe, er dient beispielsweise Käfern als Lebensraum, sagt die Parton. Sie empfiehlt, Bäume die auf einer angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Wiese liegen, nicht einfach wegzuräumen sondern in den Wald zu ziehen.
Keine Konflikte
Thielmann, Kern und Parton erwarten an dieser Stelle keine Konflikte. Konflikte gebe es mit der Landwirtschaft, aber auch zwischen verschiedenen Tierarten. „Der Dohlenkrebs mag lieber flaches Wasser, für diesen ist der Biberdamm eher schlecht“, nennt Thielmann ein Beispiel. Der Dohlenkrebs ist in Deutschland vom Aussterben bedroht und kommt im Hohlebach vor. Glücklicherweise nicht an dieser Stelle, erklärt er. Weißfische wie Döbel und Nasen profitierten hingegen vom höheren Wasserstand. Allerdings gebe es im Auwäldchen einige ältere Bäume, wo Fledermäuse ihre Höhlen haben. Hier beobachten die Naturschützer die Situation, um bei Bedarf Schutzmaßnahmen für einige Bäume zu ergreifen. Parton schlägt vor Bäume, in denen Fledermäuse nisten, mit „Wöbra“einzupinseln. Dabei handelt es sich um einen Anstrich mit Quarzsand, der dem Biber nicht „schmeckt“.
Um Konflikten vorzubeugen sollten Biber, die an einem Ort neu auftauchen, der Naturschutzbehörde gemeldet werden.