Schliengen „IGLE“-Gruppe pflegt Kleinod

Weiler Zeitung
Die „IGLE“-Gruppe während einer Arbeitspause mitsamt Maskottchen Foto: Herbert Schumacher Foto: Weiler Zeitung

Natur: Trockenmauern und Umfeld wieder freigelegt

Schliengen-Niedereggenen (hs). Die aus dem einstigen Niedereggener Weinbau stammenden Relikte sind laut Fachkreisen gerade aus ökologischer Sicht besonders wertvoll. Auf dieser Erkenntnis basierten auch vor einigen Jahren die Bestrebungen, großräumig die alten Trockenmauern am Südhang westlich von Niedereggenen wieder zu sanieren.

Inzwischen etwas vernachlässigt, holte sich die Natur ihr Wirkungsfeld zurück. Nachdem bereits von privater Seite aus Teilabschnitte kultiviert worden waren, trat neulich die „IGLE“-Gruppe (Interessengemeinschaft lebenswertes Eggenertal) tatkräftig in Aktion. Rund 20 Teilnehmer, mit entsprechenden Gerätschaften ausgerüstet, legten die Mauern samt Umfeld wieder frei.

Auf geschätzt rund 1000 Laufmetern und etwa 2000 Quadratmetern Steingebilden sind die etwa Mitte des 19. Jahrhunderts handgesetzten Bruchsteinmauern aus Kalksteinmaterial zu finden. Die Mauern sind teilweise bis zu fünf Meter hoch.

Angelegt wurden solche Steinmauern damals zum Terrassieren, um den Weinbau, der ohnehin Knochenarbeit erforderte, in solchen Steillagen überhaupt erst zu ermöglichen. Doch um hier später überhaupt noch einigermaßen rentabel im Rebenanbau voranzukommen, war Maschineneinsatz gefragt. Und dieser war in diesen Steillagen mit den Steinmauern unmöglich, sodass diese Flurstücke nach und nach brach gelegt wurden.

Bedroht wurden dann diese wertvollen Landschaftsrelikte vor allem durch Verwurzelung und das gleichzeitige Eindringen von Wasser in das Mauerwerk, gerade in den Wintermonaten. Fachexperten sprachen damals von Biotopverbindungselementen, die im Markgräflerland sehr selten vorkommen.

Als es dann im Jahr 2007 galt, im unteren Bereich völlig verfallene Mauerstrecken wieder herzurichten beziehungsweise neu zu erstellen, wirkten auch die Mitarbeiter des Lörracher Umweltdezernats mit. Während sich eine Gruppe unter Angelika Hofer-Hermann beim Stützmauerbau betätigte, legte eine andere mit Umweltprojektleiterin Angela Klein stark überwucherte Trockenmauern frei.

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