Wachstumsschub für Schliengen
Neben kleineren Baugebieten in Obereggenen, Liel und Mauchen, die derzeit gleichzeitig laufen, wird vor allem das „Wasengärtle“ im Kernort für einen Wachstumsschub sorgen.
Mit einer Fläche von 3,7 Hektar ist es das größte Baugebiet in der Geschichte Schliengens. Insgesamt sollen im „Wasengärtle“, das seit 2020 bebaut wird, rund 400 Menschen eine neue Heimat finden.
Eigentumswohnungen und geförderte Mietwohnungen
Auf 27 Grundstücken werden Einzel- beziehungsweise Doppelhäuser gebaut. Auf den übrigen fünf Grundstücken entsteht Geschosswohnungsbau, zusammen 135 Wohneinheiten. Allein das Siedlungswerk Stuttgart baut sieben Gebäude mit 69 Wohnungen. In vier Gebäuden entstehen Eigentumswohnungen. Die drei anderen Gebäude sind für Mietwohnraum vorgesehen (gefördert und frei finanziert). Für die Sozialwohnungen benötigt man einen Wohnberechtigungsschein vom Rathaus, der das Anrecht auf eine verbilligte Wohnung bestätige, informiert Renkert. Die Mischung von Eigentums- und Mietwohnungen sieht der Rathauschef als „durchaus glückliches Modell“, das sich vielerorts bewährt habe.
2023 Bezug der Siedlungswerk-Wohnungen
Die Bezugsfertigstellung der Wohneinheiten ist für August/September 2023 geplant. Mit der Vermietung will das Siedlungswerk ein halbes Jahr vor Fertigstellung beginnen, im Frühjahr 2023. Die Eigentumswohnungen wurden, bis auf eine Einheit, bereits alle verkauft.
Optik des „Wasengärtle“ sorgt auch für Kritik
Die Optik des Schliengener Baugebiets, das mit seinem Geschosswohnungsbau eher städtisch anmutet, ist in der Bevölkerung nicht nur auf Gegenliebe gestoßen. Das weiß auch der Rathauschef. Manchem missfalle die zu dichte Bebauung, andere kritisierten, dass der dörfliche Charakter verloren ginge, zumal die Lage am westlichen Ortseingang auch eine „Visitenkarte“ für Schliengen sei.
Die Optik sei Geschmackssache, man gewöhne sich aber oft auch an Neues, meint Renkert dazu. Im „Wasengärtle“ werde ohne Frage „sehr massiv Wohnraum geschaffen“, dieser sei aber auch notwendig. Zudem habe sich die Lage an den Hauptverkehrsachsen und in direkter Bahnhofsnähe für eine solche Verdichtung angeboten, unterstreicht Renkert. In diesem Zusammenhang verweist er auch auf den ersehnten Halbstundentakt auf der Rheintalbahn, der im Zuge des viergleisigen Ausbaus voraussichtlich 2025 zum Tragen kommen soll.