Schliengen Jedes Kind ist ein Künstler

Weiler Zeitung
Das Ensemble aus der Bläserklasse von Matthias Westphal umrahmte die Vernissage. Im Hintergrund die „Jahreszeitenbäume“ der Klasse 2a. Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Kunstforum: Ausstellung der Hebelschule Schliengen im Schloss Entenstein / Alle Klassenstufen vertreten

Das Schliengener Wasserschloss Entenstein ist nicht nur der Sitz der Gemeindeverwaltung, sondern auch ein Ort, an dem Kunst selbstbewusst Platz im öffentlichen Raum nimmt. Für die Präsentation von Kunstwerken in Ratssaal, Treppenhaus und den Fluren sorgt das Kunstforum Schliengen mit wechselnden Sonderausstellungen. Die aktuelle bringt jugendliche Kreativität in die historischen Gemäuer.

Von Dorothee Philipp

Schliengen. Diesmal stellen nicht bereits arrivierte erwachsene Künstler aus, sondern der kreative Nachwuchs: Kinder und Jugendliche der Schliengener Hebelschule zeigen, wie sie die Impulse aus dem Kunstunterricht individuell umgesetzt haben.

Die Palette der gezeigten Arbeiten reicht vom klassischen Gemälde über Zeichnung, Skulptur und Collage bis zu Pop-ups, die beim Auseinanderfalten dreidimensionale Formen bekommen. Dies ist zwar bereits die dritte Ausstellung mit Schülerarbeiten im Wasserschloss und doch eine Premiere: Beteiligt sind nämlich alle Klassenstufen, auch die der Grundschule. Damit präsentiert sich die Hebelschule bewusst als Gemeinschaftsschule.

Entfaltung der Kreativität bei den Kindern fördern

Schulleiter Andreas Schlageter wies darauf hin, dass die Schule ab Klasse 8 ein Profilfach Bildende Kunst führt, für das drei Wochenstunden angesetzt sind. „Jedes Kind ist ein Künstler. Das Problem ist nur, wie man Künstler bleibt, wenn man größer wird“, mit diesem Picasso-Zitat beschrieb Lehrerin Michaela Liebisch den Ansatz, nach dem sich der Kunstunterricht an der Hebelschule von der ersten Klassenstufe an richtet: Die Entfaltung der Kreativität bei den Kindern fördern und ihnen die Lust am eigenen Ausdruck zu bewahren. Gleichzeitig sieht man den Arbeiten an, dass auch die Entwicklung der handwerklichen Seite beim Produzieren von Kunst nicht zu kurz kommt: Das Pop-up mit den drei roten Pferden nach Franz Marc oder die drei Exponate zum Thema „Booktastic“, bei denen gedruckte Bücher in exklusive Skulpturen verwandelt wurden, sind hier nur einige Beispiele.

Bürgermeister Werner Bundschuh war die Begeisterung für die jugendliche Kreativität, die sich jetzt im Rathaus ausgebreitet hat, anzumerken. Kunst habe etwas Befreiendes und vermittle dem, der sie ausübt „Bodenhaftung“. Auch er selbst male sich hin und wieder die Themen, die ihn gerade beschäftigen, von der Seele, bekannte er. Manchmal komme da auch die Idee für einen Kreisverkehr heraus, meinte er schmunzelnd. „Nehmen Sie ein bisschen Inspiration mit“, empfahl er den Erwachsenen unter den Vernissagebesuchern.

Ausstellung zeigt respräsentativen Querschnitt

Lehrerin Patricia Heck Ribeiras freute sich für die Schüler, dass sie ihre Arbeiten einmal in einem „richtigen“ Ausstellungsambiente mit Vernissage zeigen können und dankte dem Kunstforum und der Gemeinde, dass sie dieses möglich gemacht hatten. 496 Schüler habe die Hebelschule derzeit. Zwar habe man nicht von allen etwas ausstellen können, aber das, was zu sehen ist, sei ein repräsentativer Querschnitt durch die künstlerische Arbeit an der Gemeinschaftsschule, sagte sie.

Dass die Kunst an der Hebelschule auch im musikalischen Bereich gut aufgestellt ist, bewies ein Ensemble mit drei Klarinetten und einer Posaune aus der Bläserklasse von Matthias Westphal, das die Vernissage mit hübschen Melodien umrahmte. Alle vier Kinder meisterten das Lampenfieber, das bei solchen Auftritten immer dabei ist, mit Bravour. Anschließend kam man bei einem Empfang mit Brezeln, Süßigkeiten, Wein und alkoholfreien Getränken, den die Gemeinde spendiert hatte, zwanglos ins Gespräch.

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