Kommunalwahl: Zahlreiche Themen beschäftigen Schliengener und Bad Bellinger SPD-Fraktionen.
Schliengen/Bad Bellingen - Auch der SPD-Ortsverein Schliengen-Bad Bellingen ist auf Kandidatensuche für den jeweiligen Gemeinderat und den Kreistag. Beim Stammtisch in der „Krone“ in Schliengen diskutierten die Teilnehmer über Themen, die auf kommunaler Ebene relevant und für die Bürger wichtig seien.
Das Dauerthema des immer noch nicht realisierten 30-Minuten-Takts der Rheintalbahn beschäftigt den Vorsitzenden Jürgen Kuhnert nunmehr „seit 27 Jahren“. Ein Zusammenschluss aller Parteien und Kommunen – Stichwort Auggen, das sich beim Kampf um die Tieflage von Schliengen nicht unterstützt fühlt – wäre aber nötig, um mit dem Thema konstant die „Bahn zu löchern“.
Was nicht nur Kuhnert bemängelte, war der Zustand des Schliengener Bahnhofs und seines Umfelds, das wenig einladend sei. Ganz davon abgesehen, dass es immer noch keinen behindertengerechten Zugang gibt. Ein Bürgerbus, den es in anderen Gemeinden gibt, war ein weiteres Thema.
Schnelles Internet
Silvia Heitz, die für die SPD in Bad Bellingen im Gemeinderat sitzt, will das Thema „schnelles Internet“ angehen. „Das ist wichtig für alle, auch als Standortvorteil für Kommunen, und hier läuft alles noch viel, viel zu langsam“, stellte sie fest. Zudem sind sowohl Schliengen als auch Bad Bellingen mit den Ortsteilen unterschiedlich gut versorgt.
„Bezahlbares Wohnen“ ist ein weiterer Schwerpunkt, dem sich der Ortsverein widmen will – wobei genau dieses Thema auch andere Parteien auf ihrer To-do-Liste vermerken. Hier wurde die Baulandpolitik, die Schliengen seit Jahren verfolgt und die Einheimischen und jungen Familien einen Vorrang beim Kauf von Bauland zu einem vertretbaren Preis einräumt, gelobt. Wieder mehr sozialen Wohnungsbau zu betreiben, etwa mit Baugenossenschaften, ist ein Ziel. Dabei soll es aber auch darum gehen, das Bild eines Orts zu erhalten und Siedlungsfraß zu vermeiden.
Ortschaftsräte wie es sie in Schliengen noch gibt, seien als Förderer der dörflichen Besonderheiten wichtig, betonte Kuhnert. Touristisch, schlug Michael Koschmieder vor, wäre die Anlage eines Wegs zur Bergbaugeschichte im Wald zwischen Liel und Hertingen interessant.
Ein Lob und „Weiter so“ ist der Schulpolitik in Bad Bellingen und in Schliengen zu zollen: Die Hebelschule als Gemeinschaftsschule gelte unter Kennern mit als bestausgestattete Schule im Markgräflerland, konstatierten die Anwesenden.
Jugendliche ansprechen
Georg Kirsch, Lehrer an der Hebelschule, bemerkte , dass es dringend auch SPD-Themen für junge Leute geben müsse. Neben dem Internetausbau seien hier ganz konkret Angebote zu ökologischen Themen und die Aufklärung darüber, wie man mit zunehmender Cyberkriminalität und Cybermobbing sowie Fake-News umgeht, wichtig. Er regte dazu Diskussionen und Vorträge an, die die SPD organisiert. Eine Senkung der Kindergartengebühren in Schliengen will die SPD ebenfalls anregen.
Der Fachärztemangel wird zum Problem für beide Gemeinden. „Da stehen die Orte untereinander in Konkurrenz beim Werben um Ärzte – es braucht 20 Minuten bis der Notarzt da ist, wie wir an einem tragischen Fall feststellen mussten“, gab Silvia Heitz ein Beispiel. Die SPD könnte sich hier in Sachen Ärzteversorgung für eine Zusammenarbeit der beiden Gemeinden stark machen.
Kandidaten
Kandidaten, die SPD-Mitglieder sind oder sich für die SPD für einen Sitz im Gemeinderat bewerben wollen, sind bisher in Schliengen: Barbara Theurer (Gemeinderätin), Klaus Rieder (Gemeinderat); in Mauchen: Hartmut Sommerhalter (Gemeinderat und Ortschaftsrat), Jürgen Kuhnert, Jessica Storck-Fischer (Ortschaftsrätin); in Liel: Michael Koschmieder. Für die Ortsteile Nieder- und Obereggenen gibt es Interessenten, die mündlich, aber noch nicht schriftlich zugesagt haben. Es scheiden aus: In Mauchen Ortschaftsrätin Gerda Steck, im Gemeinderat Schliengen Emil Schweinlin und Bertold Reichert. In Bad Bellingen wollen sich um einen Sitz im Gemeinderat bewerben: Silvia Heitz (Gemeinderätin), Bernhard Sutter (Gemeinderat), und neu: Tim Wessel und Roswitha Grub.
