Thomas Hils als Leiter der Flechtwerkstatt in der Werkssiedlung, der Niederweiler Korbflechter Daniel Schenk mit Kindern und viele Helfer der BUND Gruppe sind vor Ort an diesem kalten Januarsamstag. Mehr als 20 Helfer sind gekommen, teils haben sie eigenes Schnittwerkzeug dabei, teils können sie es aus der Ausrüstung der Naturschützer leihen, die kleine Garten- oder große Astscheren sowie Handsägen mitgebracht haben. Sogar eine Motorsäge liegt neben Anmachholz, Vesper-Vorräten, Dreibein und Kochtopf auf dem Anhänger von Wilfried Vollmer, der für die Verpflegung nach dem Schnittdurchgang zuständig ist. Die Motorsäge wird bei zwei größeren Weidenbäumen mit starken Ästen zum Einsatz kommen.
Wichtig für viele Vögel- und Insektenarten
Die Kopfweiden in Mauchen sind äußerst wichtig zur Erhaltung vieler Vogel- und Insektenarten. Höhlenbrüter bevorzugen die Löcher in den Stämmen. Zu ihnen gehören Steinkäuze, Grauschnäpper, alle Meisenarten, Feldsperling oder Gartenrotschwanz. Bis zu 90 Käferarten halten sich in Kopfweiden auf. „Letztes Jahr fanden wir einen sehr seltenen Käfer, einen Moschusbock“, sagt Schwinger. Steinkäuze sind in Mauchen noch nicht eingezogen, ob bereits Fledermäuse die Höhlen im Stamm für sich entdeckt haben, weiß Martina Schwinger nicht. Ökologisch erwähnenswert sind verschiedene verschiedenen Moosarten und vor allem Baumpilze wie der Scheibenpilz, der Feuerschwamm oder der Weidenkätzchenbecherling, die die Bäume „bevölkern“. Die Pilze liefern den Insekten Nahrung. Der Bach mit den alten Weiden bildet übrigens ein schönes Biotop, das interessierte Naturfreunde mit Lupe oder Fernglas ausgerüstet zu jeder Tages- und Jahreszeit zum Beobachten einlädt. Nur Vögel sollte man während der Brutzeit nicht stören. Apropos „stören“ – das neue Baugebiet am Mauchener Ortsrand hat keine negativen Auswirkungen auf Bach und Weiden. „Es liegt glücklicherweise ausreichend weit entfernt“, sagt Martina Schwinger.