Wort-Gottes-Feiern
Das Zweite Vatikanische Konzil hat in der Konstitution über die heilige Liturgie „Sacrosanctum Concilium“ eine alte Tradition der Kirche neu aufgegriffen: die Feier des Wortes Gottes, erklärt Jonas Büchin. „Zu fördern sind eigene Wortgottesdienste an den Vorabenden der höheren Feste, an Wochentagen im Advent oder in der Quadragesima sowie an den Sonn- und Feiertagen, besonders da, wo kein Priester zur Verfügung steht.“ Auch die Würzburger Synode griff diese Tradition neu auf, denn „wenn ... ausschließlich Eucharistie gefeiert wird, verarmt das gottesdienstliche Leben der Gemeinde“.
Wort-Gottes-Feiern sind also kein Ersatz zur Eucharistie, sie sind ein wichtiger Bestandteil der kirchlichen Tradition und der Verkündigung. Denn das Wort Gottes sei es, durch das er zu einem spricht, sich mitteilt und ruft. Mit Blick auf die Entwicklung in der Erzdiözese auf das Jahr 2025/30, bei der die Neuordnung der Diözese in 36 Pfarreien im Fokus steht, werden solche Feiern das künftige Gemeindeleben prägen. Es kann sein, dass Eucharistiefeiern nur noch alle paar Wochen stattfinden können, da die Priester in diesen neuen Pfarreien nicht mehr ausschließlich an einem Ort tätig sein werden. So können auch Christmetten an Weihnachten oder die Feier der Osternacht als Wort-Gottes-Feiern stattfinden, eine Praxis, die schon heute vereinzelt vorkommt. Je früher sich die Gemeindemitglieder auf diese Feierformen einlassen, desto eher können sie sich an ihrem liturgischen Schatz erfreuen und sie annehmen, erklärt Büchin.