Schliengen Laien laden zur Wort-Gottes-Feier

Weiler Zeitung

Kirche: Sabine Fräulin, Heidi Ranft und Jonas Büchin lassen sich zu Gottesdienstleitern ausbilden

Sabine Fräulin aus Bamlach, Heidi Ranft aus Liel und Jonas Büchin aus Schliengen lassen sich in einem Liturgiekurs der Erzdiözese Freiburg zu Gottesdienstleitern ausbilden. Eine Ausbildung, die Ehrenamtliche dazu befähigt, als Laien Wort-Gottes-Feiern zu leiten.

Schliengen/Bad Bellingen. Motivation ist unter anderem, dass die Seelsorgeeinheit seit dem Weggang von Pfarrer Olaf Winter im April pfarrerlos ist und dadurch nur noch wenige Gottesdienste angeboten werden können. Abgehalten werden diese von Pfarrer i. R. Winfried Wehrle (Subsidiar).

Mit dem Einsatz der Ehrenamtlichen könne das kirchliche Angebot an die Menschen wieder erweitert werden, sagt Heidi Ranft im Gespräch mit unserer Zeitung, die das Ganze auch als „große Chance“ sieht. Die neue Form der Gottesdienste rücke das Wort Gottes in den Mittelpunkt, erklärt Ranft. Das Schöne sei, dass die drei die Ausbildung gemeinsam durchlaufen, sich gegenseitig begleiten und bestärken können. „Jeder von uns dreien bringt seine eigenen Stärken, Schwerpunkte und einen eigenen Charakter mit. Das spiegelt sich dann auch in unseren Gottesdiensten wider.“

Ranft wird die Wort-Gottes-Feier am Sonntag, 18. Juli, 10.30 Uhr, im Lieler Hirschengarten leiten, bei Regen in der Schlossgartenhalle. Sie hat die Feier unter den Titel gestellt: „Kommt mit und ruht Euch aus.“

Im Anschluss an den Gottesdienst findet von 11.30 bis 14 Uhr ein Kuchenverkauf der Riedmatteschlurbis statt. Ein kleiner Ersatz für das Lampionfest, das die Fasnachtsclique sonst an diesem Juli-Wochenende veranstaltet, das jedoch coronabedingt zum zweiten Mal abgesagt werden musste. Eingebettet in das Lampionfest fand auch stets ein Freiluft-Gottesdienst im Hirschengarten statt. „Wir freuen uns, dass wir den Menschen dieses Angebot machen können. Speziell nach diesen langen Coronamonaten ist es für viele wichtig, zusammen zu kommen, das Wort Gottes zu feiern und auch wieder gemeinsam singen zu können“, sagt Ranft.

Wort-Gottes-Feiern

Das Zweite Vatikanische Konzil hat in der Konstitution über die heilige Liturgie „Sacrosanctum Concilium“ eine alte Tradition der Kirche neu aufgegriffen: die Feier des Wortes Gottes, erklärt Jonas Büchin. „Zu fördern sind eigene Wortgottesdienste an den Vorabenden der höheren Feste, an Wochentagen im Advent oder in der Quadragesima sowie an den Sonn- und Feiertagen, besonders da, wo kein Priester zur Verfügung steht.“ Auch die Würzburger Synode griff diese Tradition neu auf, denn „wenn ... ausschließlich Eucharistie gefeiert wird, verarmt das gottesdienstliche Leben der Gemeinde“.

Wort-Gottes-Feiern sind also kein Ersatz zur Eucharistie, sie sind ein wichtiger Bestandteil der kirchlichen Tradition und der Verkündigung. Denn das Wort Gottes sei es, durch das er zu einem spricht, sich mitteilt und ruft. Mit Blick auf die Entwicklung in der Erzdiözese auf das Jahr 2025/30, bei der die Neuordnung der Diözese in 36 Pfarreien im Fokus steht, werden solche Feiern das künftige Gemeindeleben prägen. Es kann sein, dass Eucharistiefeiern nur noch alle paar Wochen stattfinden können, da die Priester in diesen neuen Pfarreien nicht mehr ausschließlich an einem Ort tätig sein werden. So können auch Christmetten an Weihnachten oder die Feier der Osternacht als Wort-Gottes-Feiern stattfinden, eine Praxis, die schon heute vereinzelt vorkommt. Je früher sich die Gemeindemitglieder auf diese Feierformen einlassen, desto eher können sie sich an ihrem liturgischen Schatz erfreuen und sie annehmen, erklärt Büchin.

Der diesjährige Liturgiekurs der Erzdiözese Freiburg findet von Mai bis September statt. Er besteht aus drei Wochenenden, bei denen die Teilnehmer über die Geschichte, den Aufbau, die Gestaltungsmöglichkeiten und die vielfältigen Feierformen von Wort-Gottes-Feiern informiert und geschult werden. Von Juni bis September muss jeder Teilnehmer drei Wort-Gottes-Feiern planen, leiten und durchführen. Für die erzbischöfliche Beauftragung am Ende des Kurses ist die Feier an zwei Sonntagen Voraussetzung. Ansonsten können Andachten oder Werktagsfeiern gehalten werden. Mit der erzbischöflichen Beauftragung sind diese zu den Sonn- und Feiertagen ebenfalls erlaubt.

Weitere Informationen: Eine Wort-Gottes-Feier mit Heidi Ranft findet am Sonntag, 18. Juli, 10.30 Uhr, im Hirschengarten in Liel statt.

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