Die Architektin Manuela Walz informierte den Gemeinderat daher vorsorglich darüber, dass noch ein vierter Bauantrag für den Bau einer neuen Scheune kommen wird.
Bei der Vorstellung des Projekts wies der Bürgermeister auf den geringen Flächenverbrauch hin und begrüßte, dass beim Umbau des Wirtschaftsgebäudes in die Höhe gebaut werde und die Technikzentrale im Erdboden verschwinde.
Gemeinderat Bernhard Ströbele verwies darauf, dass der Obereggener Ortschaftsrat das Vorhaben abgelehnt habe. Der Ortschaftsrat sei das Gremium im Dorf, dass die beste Ortskenntnis habe. „Der Ortschaftsrat Obereggenen ist als nächstes dran“, meinte auch Karl-Ernst Seemann.
Der Hauptkritikpunkt des Ortschaftsrats sei gewesen, dass die Bebauung zu hoch und damit zu massiv sei, gab Bürgermeister Renkert zu. Die Meinung aus dem Ortschaftsrat sei ihm als Bürgermeister wichtig. Seiner Meinung nach sei es besser, in die Höhe statt in die Fläche zu gehen.
Stellungnahmen der Räte
Gemeinderat Thomas Sattler betonte, dass er sich als langjähriger und ehemaliger Ortsvorsteher von Liel nicht an den Beschluss des Obereggener Ortschaftsrats gebunden fühle. Solche Entscheidungen sollten am besten einstimmig erfolgen und gut begründet sein.
Bodo Zimmermann begrüßte das Vorhaben: „Es spielt sich alles im Bestand ab, es geht doch nur in die Höhe.“
Georg Hoffmann bedauerte, dass kein Vertreter des Ortschaftsrats an der Gemeinderatssitzung teilnahm. Er habe den Eindruck, dass es nicht allein um die Höhe, sondern auch um „unausgesprochene Ressentiments“ gehe.
Michael Schmitt-Mittermeier äußerte die Vermutung, dass eine Feriensiedlung entstehe. Rolf Berner wollte wissen, ob denn auch vier Ferienwohnungen genehmigt werden, üblich seien im Außenbereich sonst nur zwei.
Planerin Manuela Walz erläuterte, dass es beim Vorhaben darum gehe, die Möglichkeit zu schaffen, Feriengäste unterzubringen und die Landwirtschaft weiter zu betreiben: „Landwirtschaft alleine ist heute schwierig.“