Schliengen Mit Mundart-Komödien zum Erfolg

Weiler Zeitung
Die „Kulissebürzler“ proben derzeit fleißig für die neue Freilicht-Saison. Foto: Saskia Scherer Foto: Weiler Zeitung

Theater: „D’Kulissebürzler“ werden 40 Jahre alt / Neue Freilicht-Saison beginnt am 23. Juli

Vor 40 Jahren wurde die Mauchener Theatergruppe „D’Kulissebürzler“ gegründet. Derzeit laufen wieder einmal die Proben für die Freilicht-Saison auf Hochtouren. Ein Rück- und Ausblick.

Von Saskia Scherer

Schliengen-Mauchen. Entstanden ist die Gruppe aus einem VHS-Kurs von Franziska Basler. „Das war ein Mundart-Theater-Kurs, und es haben sich so viele Leute angemeldet, dass zwei Stücke einstudiert wurden“, erinnert sich Wilhelm Michel im Gespräch mit unserer Zeitung.

Im Anschluss wurde fast jedes Jahr ein Stück einstudiert. „Anfangs sind wir nur auf Jahresfeiern aufgetreten“, erzählt er. Aber bereits im Juli 1979, rund ein Jahr nach dem Kurs, habe sich die Gruppe „verselbstständigt“. Seit 1996 wird nur noch im Freien aufgetreten – bei acht bis zehn Aufführungen im Jahr.

Auch mal einen Krimi gewagt

Dabei wurden schon die unterschiedlichsten Stücke gezeigt – mal etwas, das in den 30er Jahren spielt, mal etwas Modernes. Auch einen Ausflug ins Dramatische haben die „Kulissebürzler“ schon gewagt: mit dem Kriminalstück „Mord ohne Motiv“. „Das war auch gut, aber die Leute wollen lieber Mundartkomödien sehen“, weiß Michel.

Besonders im Gedächtnis geblieben ist ihm ein Auftritt im Jahr 1999 auf dem Schillighof in Weitenau. Dort wurden Fernsehaufnahmen gemacht, und es kamen 600 Zuschauer. „Das war heftig, so viele hatten wir nie wieder.“ Ein anderes Mal habe es so geregnet, dass der Auftritt abgebrochen werden musste. „Als der Regen nachgelassen hat, haben wir aber für diejenigen, die ausgeharrt haben, zu Ende gespielt.“

Der Name geht übrigens auf die „Schierebürzler“ zurück, ein fahrendes Volk, das in den 50er Jahren Aufführungen in Scheunen anbot. „Und wir spielen eben in unseren Kulissen. Noch dazu sind wir auch ,fahrend’, ohne feste Bühne, wir bringen immer alles mit“, erklärt Michel.

So auch dieses Jahr, wenn die „Kulissebürzler“ ihr neues Stück „D’Miss-Verständnis“, einen Dreiakter von Winfried Pohl, in der Region aufführen werden (siehe Info-Kasten). Zum Inhalt: Klaus Hausmann und seine Frau Irene, Tochter Eveline und Schwiegermutter Trudi wohnen zusammen. In der zweiten Wohnung wohnt Bruder Franz Hausmann mit Frau Grazia und Tochter Ines. Als wären die pubertierenden Töchter und die tyrannisierende Schwiegermutter nicht schon genug, stirbt auch noch der langjährige Chef der beiden. Deshalb fürchten sie um ihre Jobs. Denn die Leitung übernimmt nun der Neffe des Firmeninhabers, Kai Schüller. Natürlich plant dieser einige Veränderungen und Umstrukturierungen. Seine Sekretärin Eva Müller soll ihm dabei helfend zur Seite stehen. Die „Hausmänner“ müssen handeln und beschließen, zum Gegenschlag auszuholen.

Seit Anfang März wird geprobt

Geprobt wird seit Anfang März einmal pro Woche, erzählt Regisseurin Sabine Kluge. Auch ein Probenwochenende stand an. „Wir fangen so früh an, um dann noch Luft zu haben“, erklärt sie. Allerdings sei sie sehr zuversichtlich, dass alles klappt. Das Stück hat sie gemeinsam mit Marion Wangler-Bierle und Edeltraud Unger umgeschrieben – „damit es zur Mentalität passt“ – und ins Alemannische übersetzt.

Für die Zukunft würden die „Kulissebürzler“ gerne noch neue Schauspieler gewinnen, am dringendsten werden junge Männer gesucht. „Bei uns ist es immer lustig und macht Spaß“, sagt Michel. „Und am besten ist es, wenn bei den Aufführungen gelacht und zwischendrin geklatscht wird.“ Der Applaus sei schließlich das Brot des Künstlers.

Weitere Informationen: https://kulissebuerzler.jimdofree.com/

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