Schliengen Mittelalter wird wieder lebendig

Weiler Zeitung
Schlossführer Wolfram Hartig hält einen Vortrag in Schloss Bür­geln. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Vortrag: Schlossführer Wolfram Hartig stellt Buch vor

Schliengen. Schlossführer Wolfram Hartig hält am Sonntag, 24. Juni, einen Vortrag und stellt das Buch „Die Anfänge des Bürgelnberges“ (Übersetzung des Chronicon Bürglense) in Schloss Bürgeln vor. Beginn ist um 17 Uhr.

Die Bürgler Chronik aus dem zwölften Jahrhundert schildert, wie einstmals die Mönche aus St. Blasien auf den Berg kamen, heißt es in der Ankündigung. Männer wie Frauen aus zwei Generationen einer Ritterfamilie traten als Laien in das Kloster ein. Zur „Rettung ihrer Seele“, wie man damals meinte, leisteten sie einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung des mächtigen Benediktinerklosters. Sie stifteten ihre alte Bürgeler Kirche mit der Grablege der Familie und ihr umfangreiches Grundvermögen. Das löste einen Konflikt mit den Weltpriestern aus, die den Berg zuvor beherrscht hatten. Der Streit konnte erst durch päpstliche Intervention geschlichtet werden.

Die Schrift gibt einen Einblick in das Fühlen und Denken der Eliten jener Zeit und ihre Einstellung zu den Fragen von Diesseits und Jenseits. Die im Original verloren gegangene Chronik, noch von einem Zeitgenossen auf Lateinisch geschrieben, wurde am Ende des Mittelalters kopiert und teilweise in das damals gebräuchliche Deutsch, das „Theotonicum“, übersetzt. Neben dieser nur schwer lesbaren Handschrift gibt es lediglich einen Druck auf Lateinisch aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.

Schlossführer Hartig hat jetzt ein Buch herausgegeben, das neben dem lateinischen Text des Chronicon die erste vollständige Übersetzung enthält. In der Einleitung geht er auf die Ursprünge des Bürgelnbergs und auf andere Fragen ein, etwa ob es dort etwa überhaupt je eine Burg oder vor der Christianisierung eine heidnische Kultstätte gegeben hat. Ferner werden die Entstehung der Chronik und ihre Bedeutung geschildert. Beigefügte und aus dem Lateinischen ins Deutsche übersetzte Urkunden von Päpsten, Kaisern und Bischöfen begleiten, ergänzen und bestätigen die Schilderungen der Chronik.

Hartig interpretiert in seinem Powerpoint-gestützten Vortrag die Stiftungsgeschichte. Dabei wird die mittelalterliche Welt der Grundherren, Kleriker und Klosterleute im Bereich des späteren Markgräflerlands wieder lebendig.

  Der Eintritt kostet zehn Euro. Kartenreservierungen sind unter Tel. 07626/237 zu den Bürozeiten der Schlossverwaltung (montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und mittwochs von 15 bis 17 Uhr) oder per E-Mail an direktion@schlossbuergeln.de möglich.

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