„Das ist ja alles, was wir uns gewünscht haben“, sagt die 38-Jährige erleichtert. Zwar würden sie, ihr Partner und ihre kleine Tochter am liebsten einfach weitermachen wie bisher. Kinder und Nachbarn sind oft und gern zu Gast bei ihnen und den Tieren, auch ist die Nähe zu ihrem Wohnort Müllheim günstig. Doch beide räumen ein, sie seien schon ein bisschen blauäugig gewesen, als sie das Grundstück im Eigentum des Erzbischöflichen Ordinariats Freiburg nach ihren Vorstellungen einrichteten.
Vor elf Jahren übernahm Benz einen bestehenden Pachtvertrag für das Grundstück. Zum Vertrag gehörte der handschriftliche Vermerk, das Gelände könne auch als Weideland mit der Genehmigung zur Erstellung eines Stalles und eines Zauns genutzt werden, ein Stall war bereits vorhanden. Und so legte sich das Paar peu à peu die Tiere zu, errichtete Sattel- und Futterkammer, legte Sandbahnen an, schützte seine Gartenbeete mit Zäunen vor den Tieren, sich selbst mit einem Bauwagen vor der Witterung und stellte ein Öko-WC auf.
Nachbar erstattete Anzeige
Jahrelang ging alles seinen friedlichen Lauf – bis ein Nachbar Anzeige bei der Gemeinde erstattete. Das Bauamt habe dies an das hierfür zuständige Bauordnungsamt in Lörrach weiterleiten müssen, sagt Schliengens Hauptamtsleiterin Lioba Baumgartner auf Anfrage. Und auch im Pachtvertrag mit dem Ordinariat steht: „Der Pächter verpflichtet sich, bauliche Anlagen, sofern für die Errichtung keine behördliche Genehmigung vorliegt, auf seine Kosten zu entfernen.“
Tierhaltung nicht zulässig
In einem Wohngebiet ist Tierhaltung nicht zulässig, im Außenbereich wiederum erfüllen Benz und Ohme nicht die Bedingungen für eine landwirtschaftliche Privilegierung – sie verdienen ihren Lebensunterhalt als Bürokauffrau und Abteilungsleiter. Nun suchen sie eine neue Heimat für ihre Tiere. Im Elsass etwa, so Ohme, seien die Auflagen weniger streng. Einen Immobilienmakler hätten sie bereits eingeschaltet, auch ihre französischen Arbeitskollegen würden sich umschauen.
Kontakt: Wer helfen will, kann sich an Rebecca Benz wenden, E-Mail rebecca-benz@web.de.