Kinder würden zunehmend wieder zuhause betreut, „da die Betreuungskosten stetig steigen“, hält der Bürgermeister fest. Angesichts dessen über eine Senkung der Gebühren nachzudenken, steht laut Renkert aber nicht zur Debatte. „Wir sind voll im Korridor. Wir müssen eine gewisse Refinanzierung haben.“
Nicht nachvollziehbar
Unverständnis über die erneute Kehrtwende in Sachen Mannhardt-Haus herrscht beim Elternbeirat. „Uns fehlen vor allem Infos und Zahlen, wie es zu der Entscheidung gekommen ist, nun doch keine neue Kita einrichten zu wollen“, macht Martin Rohleder deutlich. Der stellvertretende Gesamtelternbeirat fordert vor allem auch mehr Transparenz. „Seit mehreren Jahren ist die Gemeinde dran, eine neue Betreuungseinrichtung zu planen. Für uns ist nicht nachvollziehbar, warum auf einmal der Bedarf nicht mehr da sein soll und das Projekt auf kurzem Wege einfach über Bord geworfen werden soll.“ Es handele sich um eine weitreichende Entscheidung, die man nicht leichtfertig treffen dürfe. Vielmehr sei es wichtig, in die Zukunft zu planen. „Ich sehe den Bedarf nach wie vor“, verweist Rohleder auf das Baugebiet „Wasengärtle“, mit dem viele neue Familien in die Winzergemeinde kamen. Inzwischen ist das größte Baugebiet in der Geschichte Schliengens, das Platz für rund 400 Menschen bietet, vollständig bewohnt.
Die jetzige Überbelegung der Kindergartengruppen sieht er sehr kritisch, das gehe auf Kosten der Erzieher und Kinder und sei keine Dauerlösung. „So kann man nicht plansicher in die Zukunft gehen.“ Der Waldkindergarten sei schön und gut. Die Praxis habe aber gezeigt, dass kaum jemand dort sein Kind betreuen lassen wolle. Für ihn stelle sich daher eher die Frage: Macht dieses Angebot weiter Sinn?